Zum Hauptinhalt springen

In der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg wurden am Sonntag 955 Frauen und Männer in die Gemeindekirchenräte gewählt. Die Wahlbeteiligung lag bei 14,13 Prozent. Dies ist im Vergleich zu den Wahlen im Jahr 2006 ein leichter Rückgang um 0,86 Prozent. Gewählt wurden 506 Frauen und 449 Männer. Der Anteil der Frauen bei den gewählten Kandidatinnen und Kandidaten stieg von 50,8 auf 53 Prozent, der Anteil der Männer ist von 49,2 Prozent auf 47 Prozent gesunken. Wiedergewählt wurden 578 Personen, das entspricht 60,52 Prozent. Es hatten sich 1.577 Menschen zur Wahl gestellt. Davon waren 854 Frauen und 723 Männer.

Deutlich gestiegen ist die Zahl derjenigen, die ihre Stimme per Briefwahl abgegeben haben, von 13,7 Prozent auf 16,5 Prozent (8.977 Personen). Insgesamt gingen 54.397 Gemeindeglieder zur Wahl, wahlberechtigt waren 384.857 Personen über 16 Jahren. 2,43 Prozent der Wählerinnen und Wähler waren unter 18 Jahren alt.

Als jüngste Kirchenälteste der oldenburgischen Kirche wurden gewählt: die 18-jährigen Jost Atzler (Kirchengemeinde Ohmstede / Kirchenkreis Oldenburg Stadt), Jannik Bruns (Kirchengemeinde Elisabethfehn / Kirchenkreis Ammerland) und Sören Schweers (Kirchengemeinde Abbehausen / Kirchenkreis Wesermarsch).

Mit 20,28 Prozent verzeichnen die Kirchengemeinden im Kirchenkreis Wesermarsch die höchste Wahlbeteiligung in der oldenburgischen Kirche. Die Kirchengemeinden des Kirchenkreises Friesland – Wilhelmshaven registrierten eine Wahlbeteiligung von 15,18 Prozent. Im Kirchenkreis Ammerland lag die Wahlbeteiligung bei 14,96 Prozent, im Kirchenkreis Delmenhorst / Oldenburg Land bei 13,57 Prozent, im Kirchenkreis Oldenburger Münsterland bei 11,59 Prozent und im Kirchenkreis Oldenburg-Stadt bei 10,42 Prozent.

Der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg, Jan Janssen, betonte, dass mit den zahlreichen Aktionen zur Wahl und der Beteiligung ein kräftiges und deutliches Signal gegeben worden sei, die Gemeinden stark zu machen. „Es ist beeindruckend, dass weit mehr als 50.000 Gemeindeglieder im Oldenburger Land mobilisiert werden konnten“, so Janssen. Dies sei ein großartiges Zeichen aktiven Interesses und Beteiligens in der Gemeinschaft der Kirchengemeinden. Die stabile Wahlbeteiligung stärke auch diejenigen, die in Zukunft maßgeblich an der Gestaltung der Kirchengemeinden beteiligt sein werden.

Synodalpräsidentin Sabine Blütchen dankte allen Beteiligten vor Ort sowie allen Kandidatinnen und Kandidaten. Herzlich gratulierte sie allen gewählten Kirchenältesten. „Ich wünsche Ihnen im Miteinander mit Pfarrerinnen und Pfarrern viel Freude an Ihrem verantwortungsvollen Amt in den Gemeinden“, so Blütchen.

Spitzenreiter bei der Wahlbeteiligung sind die Kirchengemeinden Neuenbrok (52,55 Prozent), Waddens (52,23 Prozent), Wulfenau (50,36 Prozent) sowie Neuenhuntorf (50 Prozent). Mit mehr als sieben Prozent verzeichnet die Kirchengemeinde Wangerooge vor Bardewisch mit knapp sechs Prozent die größten Zuwächse bei der Wahlbeteiligung.

Der Ergebnisstand wurde von einem Wahlteam im Oberkirchenrat in Oldenburg ab 18 Uhr ständig über das Internet aktuell veröffentlicht. Dieser Service wurde wie bereits im Jahr 2006 sehr gut nachgefragt.

Rund um den Wahltag fanden in vielen Gemeinden Gemeindefeste und kreative Aktionen statt. Neben musikalischen Angeboten wie Kinder-, Shanty- und Gospelchören, Orgelkonzerten und Bandauftritten fanden Kuchen-Basare, Flohmärkte, Diskussionsforen, Kirchenführungen, Ausstellungen und Luftballon-Flugwettbewerbe und viele weitere Aktionen statt. Die Kirchengemeinde Sengwarden verloste unter den ersten 100 Wählerinnen und Wählern Sitzplätze auf einer vorderen Kirchenbank beim nächsten Weihnachtskrippenspiel. Freie Plätze in den Weihnachtsgottesdiensten wurden in der Kirchengemeinde Osternburg verlost. In vielen Gemeinden wurden Fahrdienste zu den Gottesdiensten und zur Wahl angeboten. Abends fanden zahlreiche Wahlparties mit einem bunten Programm statt.

Bereits im Vorfeld hatten die Gemeinden viel Kreativität bei der Werbung für Gemeindekirchenratswahlen bewiesen. So gab es Werbestände auf Wochenmärkten und Einkaufszentren, in allen Kirchenkreisen Aktionen rund um das Gemeindekirchenrad als Werbeträger, Sonderausgaben von Gemeindebriefen, Banner an Kirchen und Gemeindehäusern und selbstgestaltete Anzeigen in Tageszeitungen. Die Kirchengemeinde Osternburg stellte selbst gedrehten Wahlwerbespots bei der Internetplattform YouTube ein.

Von einer Luftballon-Aktion landete ein Ballon von Luise, 12 Jahre, aus Oldenburg im dänischen Ort Skerninge. Die Finderin meldete sich am Wahltag per E-Mail und wünschte einen guten Wahlverlauf.

Der Gemeindekirchenrat ist ein demokratisch gewähltes Gremium. Er wird alle sechs Jahre von den Mitgliedern der Gemeinde gewählt. Er leitet die Gemeinde gemeinsam mit dem Pfarramt. Die Arbeit der Kirchenältesten ist vielfältig: Konfirmandenarbeit, Mitgestaltung der Gottesdienste, Verwendung der Gelder, Personalfragen, aber auch Entscheidungen wie Sonnenkollektoren für das Dach des Gemeindehauses oder die Gründung eines evangelischen Kindergartens gehören zu den Schwerpunkten des Gemeindelebens, die von den Ehrenamtlichen mit entschieden werden. Alle Mitglieder einer Kirchengemeinde, die über 18 Jahre alt sind und länger als drei Monate Mitglied Ihrer Kirchengemeinde waren, konnten in den Gemeindekirchenrat gewählt werden.

Weitere Inforationen zur Gemeindekirchenratswahl 2012, die Wahlstatistik sowie Fotos finden Sie unter: www.kirche-oldenburg.de/kirche-gemeinden/gkr-wahl-2012.html sowie www.gemeinde-stark-machen.de

Auszählung der Wahlergebnisse in der Kirchengemeinde Idafehn.