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Das war ein schönes Symbol, als zum Ende des Festgottesdienstes anlässlich des 50-jährigen Jubiläums in der Thomaskirche in Wilhelmshaven-Neuengroden ein ordentlicher Regenschauer niederging und gleichzeitig die Sonne kraftvoll strahlte. Da ließ auch der Regenbogen nicht lange auf sich warten und der ist bekanntlich ein Symbol des Friedens, der Verbundenheit mit Gott und der Zukunft (nach der Sintflut besiegelte Gott seinen Bund mit Noah durch den Regenbogen, so heißt es in der Bibel).

Die Kirchengemeinde in Neuengroden gehört zu den jüngeren Kirchen, denn sie entstand aufgrund einer Teilung des damaligen Pfarrbezirks Neuende. 50 Jahre ist das her. Jetzt wurde ein Jahr lang das Jubiläum mit verschiedenen Veranstaltungen und Aktionen gefeiert. Den Abschluss machte jetzt der Festgottesdienst, bei dem neben Pfarrer Dietrich Schneider zahlreiche Ehrenamtliche aus dem Gemeindekirchenrat mitwirkten und der oldenburgische Bischof Jan Janssen die Predigt hielt. Im Anschluss fand ein buntes Gemeindefest statt und allen Besucherinnen und Besuchern wurde eine umfangreiche Festschrift überreicht.  

Ein wesentlicher Akzent lag im Gottesdienst auf der musikalischen Gestaltung. Zu diesem Zweck war der Chor der Thomaskirche, ein Frauenchor, durch zahlreiche Stimmen des Chores aus der katholischen Kirchengemeinde und aus dem „Kirchenchor am Meer“ sowie aus Voslapp verstärkt worden. Odile Ketter hatte mit den Sängerinen und Sängern Auszüge aus Franz Schuberts „Deutsche Messe“ einstudiert.

Bischof Janssen betonte, das Gotteshaus stehe an diesem Tag als Gebäude zwar im Fokus. Doch gelte es den Blick weiter zu schärfen, dann werde deutlich, dass der Grundstein, die Basis nicht nur ein Gebäude, sondern das Wort Gottes, die frohe Botschaft sei. Im Weiteren ging Janssen auf die biblische Figur des Thomas ein, dem es zunächst schwer fiel, an den auferstandenen Jesus zu glauben und der sichtbare Zeichen verlangte.

Bischof Janssen dankte den vielen Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen in der Kirchengemeinde, denn „sie sind es, die unserem Gottvertrauen sichtbar Gestalt geben und uns hoffen lassen auf seine unsichtbare Kraft.“

Mehrfach erinnerte Janssen an geschichtliche Ereignisse wie den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges vor 75 Jahren und die verschiedenen Unruhe- und Kriegsherde in diesen Tagen.

Er erinnerte zudem an Hildegard Stracke, die in der Wilhelmshavener Gemeinde zu den ersten Frauen gehört hatte, die das evangelische Pfarramt für Frauen entscheidend mit gestaltete. Pastorin durfte sie sich allerdings noch nicht nennen, sie war Vikarin, so Janssen.

Die Kinder aus dem benachbarten Kindergarten der Thomaskirche sorgten im Gottesdienst für eine Überraschung: Eine Mutter hatte eine Torte zur Geburtstagsfeier gestaltet, die Kinder hatten Kreuze angefertigt und übergaben sie Pfarrer Dietrich Schneider.

Beim anschließenden Gemeindefest gab es Grußworte vom stellvertretenden Bürgermeister Holger Barkowsky, er würdigte die Thomaskirche als einen Ort der Begegnung, an dem Menschen Lebensorientierung und Stärkung für den Alltag erfahren könnten. Diakon Werner Meißner überbrachte Glückwünsche und ein Geschenk der katholischen Kirchengemeinde und sagte der Thomasgemeinde den großen Kerzenleuchter aus der vor kurzem profanierten katholischen Nachbargemeinde St. Michael-Gemeinde zu.

Ein Beitrag von Annette Kellin.

50 Jahre besteht die Thomaskirche in Wilhelmshaven-Neuengroden: Bischof Jan Janssen (3. von rechts), Pfarrer Dietrich Schneider (links), der stellvertretende Bürgermeister Holger Barkowsky (2.von links) sowie Sarah Feil und der Gemeindekirchenrat vor der Kirche. Alle Fotos: ELKiO/Annette Kellin
Die Kindergartenkinder überbrachten eine Torte und Glückwünsche.
Diese Kreuze fertigten die Kinder aus dem Kindergarten der Thomaskirche.
Zum Gemeindefest sorgte die Formation „Jazz P.O.T.“ für musikalische Unterhaltung.
Nach dem Gottesdienst war auch der Kindergarten geöffnet und von Aktivitäten erfüllt.
Im Gemeindehaus wurde in gemütlicher Runde auch eine Diaschau gezeigt.
Bei Bratwurst und kalten Getränken ließ es sich gut klönen.
Erinnerungstafel neben dem Eingang der Kirche.