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Bei nur zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung hat die Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg Sabine Blütchen zur Präsidentin der 48. Synode gewählt. Die 60-Jährige Rechtsanwältin und Mediatorin aus Oldenburg war die einzige Kandidatin und bereits Präsidentin der 47. Synode. Die konstituierende Tagung der 48. Synode fand am Mittwoch, 15. Januar, in der Oldenburger Lambertikirche statt.

 

Sie sei seit 20 Jahren Kirchenälteste und seit vier Legislaturperioden Mitglied der oldenburgischen Synode, sagte Blütchen bei ihrer Vorstellung. Gerne sei sie bereit ihr berufliches Wissen und ihre Erfahrungen aus dem Ehrenamt in dieses Amt einzubringen. Als Präsidentin der 47. Synode könne sie die Zeit und den Kraftaufwand einschätzen, den dieses Amt erfordere. Es mache ihr aber große Freude mit der Synode, dem Oberkirchenrat und den verschiedenen Gremien der Kirche zusammenzuarbeiten.


Als Vizepräsidentin bzw. Vizepräsidenten wählte die Synode Birgit Osterloh (57 Jahre aus Elsfleth) und Pfarrer Kai Wessels (55 Jahre aus Wilhelmshaven). Als Schriftführer wurden Anke Helm-Brandau (62 Jahre aus Augustfehn), Jost Richter (55 Jahre aus Elsfleth) und Jutta Wilhelms (53 Jahre aus Schortens) gewählt. Zusammen mit Synodenpräsidentin Sabine Blütchen bilden diese Synodalen das Präsidium der 48. Synode. Es folgte dann das Gelöbnis der Synodalen und die weitere Besetzung der verschiedenen Gremien und Ausschüsse.


Als Alterspräsident hatte der Synodale Claus Schlaack (69 Jahre, Jg.44) die konstituierende Tagung der 48. Synode begrüßt. Die jüngsten Synodalen Jaspser Frerichs (18) Hauke Hero Hahn (19) assistierten ihm als Schriftführer. Alle drei Ämter seien nur den Geburtsdaten geschuldet, nicht irgendwelchen Leistungen, fügte Schlaack schmunzelnd hinzu. Es folgte die Feststellung der Anwesenheit und die Annahme der Wahlprüfung, mit der sich die Synode konstituiert hat.


Die Synode werde es nicht allen alles recht machen können, sagte Schlaack in einer kurzen Ansprache, aber er sei sich sicher, dass die Synode sachgerechte Lösungen finden und die Interessen der Gemeinden und Kirchenkreisen im Blick haben werde. Dazu gehöre es in der Sache hart zu streiten, das haben die vergangenen Synoden gezeigt so Schlaack. Er ermutigte die Mitglieder des Kirchenparlaments mit ihrer „Meinung nicht hinter dem Berg zu halten“, sondern sich in den Ausschüssen und im Plenum aktiv an den Debatten zu beteiligen.


Wahlen zum Gemeinsamen Kirchenausschuss
Zwischen den Synodentagungen wird die Synode durch den Gemeinsamen Kirchenausschuss (GKA) vertreten. Mitglieder in diesem Leitungsorgan sind Bischof Jan Janssen, die Mitglieder des Oberkirchenrates, Synodenpräsidentin Sabine Blütchen sowie vier weitere Vertreterinnen bzw. Vertreter der Synode, die ebenfalls während der konstituierenden Sitzung gewählt wurden.


Als nicht-theologische Mitglieder wurden Friederike Meyer (Kirchenkreis Ammerland) und Alexander Wiebe (Kirchenkreis Friesland-Wilhelmshaven) sowie als theologische Mitglieder Pfarrerin Beate Bühler-Egdorf (Kirchenkreis Oldenburg-Stadt) und Pfarrer Michael Braun (Kirchenkreis Oldenburger-Münsterland) gewählt.


Als Vertreterinnen und Vertreter für die nicht-theologischen Mitglieder wurden Wolfgang Köppen (Delmenhorst/Oldenburg-Land), Rita Szaszi und Hanspeter Teetzmann (beide berufene Mitglieder) gewählt. Als Vertreter für die theologischen Mitglieder wählte die Synode Pfarrer Kai Wessels (Kirchenkreis Friesland-Wilhelmshaven) und Pfarrer Oliver Dürr (Kirchenkreis Oldenburger-Münsterland).


Als zweite Stellvertreter der nicht-theologischen Mitglieder wurden Hauke Hero Hahn (Jugenddelegierter), Dörte Hobbie (Kirchenkreis Friesland-Wilhelmshaven) und Jost Richter (Kirchenkreis Wesermarsch) sowie als zweite Stellvertreterinnen der theologischen Mitglieder Pfarrerin Ulrike Hoffmann (Kirchenkreis Oldenburg-Stadt) und Pfarrerin Christiane Geerken-Thomas (Delmenhorst/Oldenburg-Land) gewählt.

 

Einsegnung der Synodalen der 48. Synode
Mit einem Gottesdienst wurden die Synodalen der 48. Synode der oldenburgischen Kirche am Mittwochabend in ihrem neuen Amt eingesegnet. Bischof Jan Janssen sagte im Gottesdienst, dass es in der Synode weder bequem noch gemütlich zugehe. Davon stehe weder etwas in der Bibel, noch in der Kirchenordnung, so der Oldenburger Bischof.


„Wer ein synodales Amt übernimmt, darin übrigens durchaus verwandt mit andern öffentlichen Ämtern in Politik und Gesellschaft, setzt sich der Kritik anderer aus. Sie dürfen, Sie sollen aber auch entscheiden – das ist Ihr Mandat, dazu sind Sie gewählt, das ist Ihr Recht und Ihre Pflicht zugleich“, sagte Janssen.


Synodales Tun aber reiche immer bis auf die Straße, ermutigte der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg. „Es strahlt aus in die Gesellschaft und in die Welt hinein, so wie das Evangelium selbst zugewandt und einladend ist. Um seinetwillen mischen wir uns da draußen ein, auch mit dem Risiko, einmal quer zu Zeitgeist und Trend zu stehen.“


Als Christenmenschen bräuchten wir auch eine „Mischung aus Bodenständigkeit und die Horizonterweiterung, darum sind wir erdennah regional und weltweit global so engagiert.“ Das Ergebnis und das, was gelingt, rege die anderen zum Lobe Gottes an, hob Janssen hervor. „Gute Werke, schöne Gottesdienste, heilsame Seelsorge, diakonische Hilfe, bildende Angebote, gelungene Projekte – all das, damit die Leute euren Vater im Himmel preisen.“ (Mt 5,16)


Im Anschluss an die Predigt sprach Bischof Janssen der Gemeinschaft der Synodalen den Segen Gottes zu. Mit dem Gottesdienst endete die konstituierende Tagung der 48. Synode. Die erste Tagung wird dann vom 22. bis 24. Mai in der Evangelischen Heimvolkshochschule in Rastede stattfinden.


Gottesdienst zur Eröffnung
Am Morgen hatte die konstituierende Sitzung der 48. Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg mit einem Gottesdienst in der Oldenburger Lambertikirche begonnen. „Die Bitte um Stärkung des Glaubens (Lk 17,5)“, stehe zu Beginn der Synode, sagte Bischof Jan Janssen. Der Glaube müsse erbeten und könne nicht erarbeitet werden. Er sei keine allein persönliche Sache, sondern etwas Gemeinsames. Er erinnerte daran, dass die Verantwortung für die Verkündigung des Evangeliums die vorderste Aufgabe sei.


Bischof Jan Janssen würdigte, dass die Synodalen für ihren Dienst „alle Ihre Zeit und Kraft, Ihre Gaben und Ideen, Freude und Mühe einbringen“ werden. „In Ihrem Einsatz in der Synode, in Ihrer dienstbaren Mitwirkung am Bau des Hauses Gottes, geben Sie alle sichtbar und spürbar etwas her. Sie empfangen nicht nur, was alles unter dem Dach der Kirche geschieht. Sie gestalten mit.“ Dieser „körperlich spürbare Dienst“ sei nach dem Apostel Paulus (Röm 12,1) „als vernünftiger Gottesdienst zu sehen. So gesehen fließen synodales Beraten und Entscheiden mit gottesdienstlichem Feiern und Verkündigen ineinander.“


Weitere Information und Beschlüsse sowie Fotos zur Synodentagung finden Sie unter: www.kirche-oldenburg.de/kirche-gemeinden/synode/konstituierende-sitzung-der-48-synode.html 

Gratulation zur Wahl (von li. nach re.): Bischof Jan Janssen, Synodenpräsidentin Sabine Blütchen und Alterspräsident Claus Schlaack. Foto: ELKiO/D.-M. Grötzsch