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Essen, Reden, Reformieren – Hat nicht schon Martin Luther seine reformatorischen Gedanken zwischen Vorsuppe und Hauptgericht entwickelt? Ganze Bücher voller Tischreden belegen das. Oft wird vergessen, wie intensiv die Frauen der Reformationszeit an denselben Tischen gehört und geredet haben und wie sie schreibend und kommentierend die reformatorischen Entwicklungen begleitet haben.

„Wir wollen dazu in diesem Jahr wieder einen Beitrag leisten“, sagen Dr. Andrea Schrimm-Heins, Frauenbildungsreferentin der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg, und Gabriele Rüsch-Tillmanns, Gleichstellungsbeauftragte der oldenburgischen Kirche. Die Veranstalterinnen folgen der Tradition aus dem Hause Katharina von Bora und Martin Luthers und laden am Freitagabend, 28. Oktober, zum dritten Frauenmahl ein. Bis zu 80 Frauen finden im Lambertus-Saal in der Oldenburger St. Lamberti-Kirche an den festlich gedeckten Tischen Platz. Dort erwartet die Besucherinnen ein Wechsel aus Redebeiträgen, Menügängen und Gesprächen in angenehmer Atmosphäre.

In pointierten, provokanten und visionären Beiträgen werden sieben Rednerinnen, es sind prominente Frauen aus Kirche und Gesellschaft, in jeweils acht Minuten ihre Gedanken und Ideen zum Schwerpunktthema vortragen. Die Reformationsdekade der Evangelischen Kirche in Deutschland hat im Jahr 2016 den thematischen Schwerpunkt „Die Reformation und die Eine Welt“.

Reformation bedeutete früher wie heute Veränderung weltweit. Beim Frauenmahl holen die Veranstalterinnen „die Welt“ an die Tische im Lambertus-Saal und laden zum regen Austausch ein, zu Zukunftsthemen in Gesellschaft und Kirche in der Welt Stellung zu beziehen.

Das Frauenmahl wurde 2011 erstmals von Marburger Frauen gestaltet und findet inzwischen an vielen Orten in Deutschland und in anderen europäischen Ländern statt. Frauen aus christlichen Kirchen und anderen Religionsgemeinschaften, aus Bildung und Kunst, aus Politik und Medien treffen sich zu einem festlichen Essen, hören engagierte Tischreden und sprechen über aktuelle Herausforderungen in Kirche und Gesellschaft. So sind Frauenmahle eine aktuelle Variante der Tischreden der Tradition aus dem Hause Luther und ein Beitrag zur Lutherdekade.

Alle Reden werden auf der Internetseite: www.frauenmahl.de veröffentlicht. Auf dieser Seite werden auch die Termine und Ergebnisse aller Veranstaltungen zusammengetragen. Damit wird ein Barometer geschaffen, das die Stimmung von Frauen zur Zukunft von Kirche und Religion aufzeichnet. Gleichzeitig entsteht ein Pool von Ideen, Anregungen und Voten für die Zukunft.

Erwartet werden in Oldenburg folgende Rednerinnen: 
-    Edda Bosse, Präsidentin der Bremischen Evangelischen Kirche
-    Dr. Cornelia Johnsdorf, Beauftragte für den Kirchlichen Entwicklungsdienst der evangelisch-lutherischen Landeskirchen in Braunschweig und Hannovers
-    Annette Christine Lenk, Oberkirchenrätin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg
-    Prof. Dr. Ursula Rudnick, Beauftragte für Kirche und Judentum der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers
-    Sabine Schicke; Stv. Leiterin der NWZ-Stadtredaktion Oldenburg
-    PD. Dr. Cordula Weißköppel, Institut für Ethnologie und Kulturwissenschaft der Universität Bremen
-    Nigar Yardim, Muslimische Theologin und Erziehungswissenschaftlerin, Duisburg


3. Oldenburger Frauenmahl zum Reformationstag 2016
28. Oktober 2016, von 18.00 bis 21.30 Uhr
Im Lambertus-Saal der St. Lamberti-Kirche in Oldenburg
Kosten für den Abend 30,- Euro

Anmeldung:
Ev. Frauenarbeit der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg
Gottorpstraße. 14
26122 Oldenburg
Telefon: 0441/7701444
E-Mail: frauenarbeit@kirche-oldenburg.de 

Gedeckter Tisch fürs Frauenmahl am 28. Oktober. Foto: ELKiO/Gabriele Rüsch-Tillmanns
Gedeckter Tisch fürs Frauenmahl am 28. Oktober. Foto: ELKiO/Gabriele Rüsch-Tillmanns
Veranstaltungsort für das 3. Oldenburger Frauenmahl: der Lambertus-Saal. Foto: ELKiO/Gabriele Rüsch-Tillmanns
Die Veranstalterinnen Gabriele Rüsch-Tillmanns (li.) und Dr. Andrea Schrimm-Heins (re.) freuen sich auf das 3. Oldenburger Frauenmahl (hier beim Frauenmahl 2014). Foto: ELKiO/Bärbel Romey