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Norden/Berlin (epd). Der Deutschlandfunk überträgt am Ewigkeitssonntag (22. November) einen Gottesdienst aus der Dokumentationsstätte Gnadenkirche Tidofeld in der ostfriesischen Stadt Norden. Die Radiosendung beginnt um 10.05 Uhr und läuft bis 11 Uhr, wie der evangelische Senderbeauftragte für das Deutschlandradio, Frank-Michael Theuer, in Berlin mitteilte. In der Predigt werde die Missionsexpertin und Pastorin Sandra Bils an die Opfer von Flucht, Vertreibung und Migration erinnern. Außerdem gehe es um den Einsatz des Rettungsschiffs «SeaWatch 4», das unter anderem mit kirchlichen Spendengeldern gekauft wurde, um Flüchtlinge im Mittelmeer zu retten.

 

Aufgrund der Corona-Pandemie ist der Gottesdienst vor Ort nichtöffentlich. Tidofeld, heute ein Stadtteil von Norden, wurde nach dem Zweiten Weltkrieg als Flüchtlingslager genutzt. Bis 1960 kamen dort nach Angaben der Dokumentationsstätte rund 6.000 Flüchtlinge und Vertriebene unter. Tidofeld war damit eines der größten Flüchtlings- und Vertriebenenlager in Niedersachsen.

 

1961 entstand dort als Ersatz für eine Barackenkirche die «Gnadenkirche Tidofeld». Ihre Lage in der Mitte einer typischen Vertriebenen-Siedlung zeichnete sie als eine der herausragenden Vertriebenen-Kirchen in Deutschland aus. Erinnert wird dort auch an die rund 3.000 vietnamesischen Flüchtlinge, die ab 1978 als «Boatpeople» in die Region kamen. Seit 2013 wird die Gnadenkirche als Dokumentationsstätte genutzt.