Hannover (epd). Die Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen müssen nach Auffassung der Diakonie in Niedersachsen möglichst schnell gegen das Coronavirus geimpft werden. «Sie müssen aus der Gruppe 3 der Impfstrategie des Bundes in eine höhere Gruppe priorisiert werden», sagte Diakonie-Vorstandssprecher Hans-Joachim Lenke am Freitag in Hannover. «Nur so ist weiterhin die Betreuung in den Kitas verlässlich aufrecht zu erhalten.»
Lenke fordert zudem, für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Kindertagesstätten regelmäßige Corona-Tests zu ermöglichen. «Wir fordern die Politik auf, das Gespräch mit den Trägern zu suchen und Lösungen für diesen nachvollziehbaren Wunsch der Mitarbeitenden zu finden.»
Die Kita-Fachkräfte seien einem enormen Druck ausgesetzt, mahnte er. Sie versuchten jeden Tag den ihnen anvertrauten Kindern Geborgenheit zu schenken. Dabei lasse sich auch kein Abstand einhalten. «Andererseits sind sie auch selbst als Eltern von Kindern und als Angehörige von älteren Menschen in Sorge, sich anzustecken.» Das führe zu psychischen Druck. Einer Studie zufolge seien pädagogische Kräfte am häufigsten von Corona-Krankschreibungen betroffen.
Nach den jüngsten Bund-Länder-Beschlüssen habe sich die Situation in den Kindertageseinrichtungen erneut verschärft. «Die Kindertagesstätten sind ein wichtiger Bestandteil, um das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben aufrechtzuerhalten», sagte Lenke. «Sie sorgen dafür, dass Eltern ihrer Arbeit nachkommen können und Kinder in dieser Zeit Kontakte mit anderen Kindern haben.» Lenke ist auch Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege in Niedersachsen.