Zum Hauptinhalt springen

Hildesheim/Frankfurt a.M. (epd). Zukunftsängste, Stress, starke Einschränkungen in Bildung und Freizeit: Viele Jugendliche fühlen sich durch die Coronakrise belastet und beeinträchtigt. Das besagen erste Ergebnisse der bundesweiten Studie «JuCo 2» der Universitäten Hildesheim und Frankfurt a.M., die am Donnerstag bekanntgemacht wurden. Mehr als 7.000 Jugendliche und junge Erwachsene hatten an der bereits zweiten Befragung zu ihrem Alltag in der Corona-Pandemie durch Wissenschaftler der beiden Hochschulen teilgenommen.

 

Fast die Hälfte der befragten jungen Menschen gab demnach an, Angst vor der Zukunft zu haben. Viele litten unter Einsamkeit, sie vermissten ihre sozialen Kontakte und Freizeitaktivitäten, hieß es. Der psycho-soziale Ausgleich zum Lernen und den sozialen Einschränkungen während der Pandemie fehle.

 

«Besonders junge Menschen in biografischen Übergangsphasen blicken besorgt in die Zukunft», sagte Tanja Rusack, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sozial- und Organisationspädagogik der Uni Hildesheim. «Einsamkeit, finanzielle Sorgen und andere Nöte stellen für viele eine große Belastung dar.»

 

An den mehr als 1.500 Freitextantworten und Kommentaren zeigt sich den Wissenschaftlern zufolge ein hoher Mitteilungsbedarf der jungen Menschen. Sie hätten den Eindruck, dass ihre Bedürfnisse von der Politik nicht wahrgenommen würden. «Jugendliche wollen mitbestimmen - auch in der Corona-Zeit», betonte Johanna Willmes, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Universität Frankfurt. «Sie haben wichtige Ideen zur Umsetzung unterschiedlicher Maßnahmen in ihrem Alltag. Doch diese Stimme wird kaum gehört.»