Bremen/Bremerhaven (epd). Noch bis 21. März haben Einzelbewerber und Gruppen Zeit, sich am diesjährigen Bremer Jugendpreis «Dem Hass keine Chance» zu beteiligen. Der Landeswettbewerb steht 2021 unter dem Motto «Mauern einreißen - Grenzen überwinden». Er möchte nach Angaben der Landeszentrale für politische Bildung das Gedenken an 60 Jahre Mauerbau in Deutschland nutzen, um an die Bedeutung von Frieden und friedlichem Miteinander zu appellieren.
«Welche Mauern könnt Ihr einreißen, welche Grenzen überwinden, um Neues zu entdecken und Ausgrenzung abzulehnen?», gaben die Organisatoren Beispiele für zentrale Fragen von Beiträgen.
Eingereicht werden können unter anderem Filme, Texte, Lieder, Theaterstücke, Fotos, Hörspiele oder Pläne für Aktionen. Die Beiträge werden in der Landeszentrale für politische Bildung gesammelt. Den Angaben zufolge werden bis zu 1.000 Euro für einzelne Projekte vergeben.
In der Nacht vom 12. auf den 13. August 1961 wurde auf Befehl von SED-Chef Walter Ulbricht die Grenze nach Westberlin abgeriegelt - der Beginn des Mauerbaus, der für lange Zeit die DDR von der Bundesrepublik Deutschland abschottete. «Die Berliner Mauer fiel vor über 30 Jahren, doch anderswo leben Menschen auch heute hinter Beton und Stacheldraht», heißt es im Ausschreibungstext zum Jugendpreis.
Aber auch ganz persönliche Mauern im Kopf wie Vorurteile und Schubladendenken dürften nicht unterschätzt werden. Egal, wie man Mauern definiere, es bedürfe viel Mut, sie zu überwinden. Der Wettbewerb soll junge Leute ermuntern, Zivilcourage in der Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus, Missachtung der Menschenwürde, Vorurteilen, Intoleranz und Gleichgültigkeit zu zeigen. Der Jugendpreis wurde 1989 begründet, nachdem Rechtsextreme nach den Landtagswahlen in die Bremische Bürgerschaft eingezogen waren.
epd