Hannover (epd). Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister hat ein offenes Ohr für die Sorgen der Landwirte gefordert. Ihre Argumente müssten von der Politik gehört werden, sagte er am Montag nach einem Gespräch mit Landwirten, die seit mehr als einer Woche vor dem Landwirtschafts- und dem Umweltministerium in Hannover gegen die niedersächsische Düngemittelverordnung demonstrieren. Aus seiner Sicht trügen die Landwirte ihren Standpunkt unideologisch und differenziert vor, sagte der evangelische Bischof.
Meister hatte sich bereits zu Beginn der Mahnwache mit Vertretern der Initiative «Land schafft Verbindung» zum Austausch getroffen. In der Debatte um Tier- und Umweltschutz dürfe es nicht zu einer Dauerkritik an der Landwirtschaft kommen, mahnte er. Nötig sei ein sachlicher Austausch.
Die Mahnwache mit Treckern, einer Feuerstelle und Transparenten soll nach ursprünglichen Plänen noch bis Freitag (5. Februar) dauern. Das niedersächsische Umweltministerium hat jedoch ein Positionspapier angekündigt. Dann wollen die Landwirte die Mahnwache vielleicht schon vorher beenden, sagte Dirk Koslowski, ein Sprecher der Initiative.
Der Schutz des Grundwassers vor zu viel Nitrat sei das richtige Ziel. Die neuen Beschränkungen zum Ausbringen von Gülle seien aber fachlich schlecht begründet. Nicht immer sei die Ursache für erhöhte Nitratwerte in der Landwirtschaft zu suchen.