Die Summe ist gewaltig – aber auch die Aufgabe, für die sie benötigt wird. 450.072,02 Euro haben die Leserinnen und Leser der Nordwest-Zeitung seit Ende Februar für Flüchtlinge aus der Ukraine gespendet, die im Oldenburger Land Schutz und Zuflucht vor dem Krieg gesucht haben. Am Donnerstag, 21. Juli, haben sich die beiden Bischöfe Thomas Adomeit und Wilfried Theising in Oldenburg von Mitarbeitern der Caritas und der Diakonie über die Verwendung der Spenden informieren lassen.
Mit einem großen Dankeschön für die großzügigen Überweisungen haben sich der evangelische Bischof Thomas Adomeit (Oldenburg) und der katholische Weihbischof Wilfried Theising (Vechta) bei der Gelegenheit auch an die Spenderinnen und Spender gewandt.
Thomas Adomeit: „Ich bin froh und dankbar, dass die Menschen im Oldenburger Land trotz all der eigenen Sorgen angesichts von Preisexplosionen und der bevorstehenden Belastungen, diejenigen nicht vergessen haben, die besonders unter dem Krieg in der Ukraine leiden. Mit ihren Spenden helfen sie der Diakonie und der Caritas, christliche Nächstenliebe zur konkreten Tat werden zu lassen.“
Wilfried Theising: „Der NWZ und allen Spenderinnen und Spendern gilt ein riesiger Dank für dieses sensationelle Ergebnis. Wir hoffen und beten, dass die Menschen in der Ukraine bald wieder in Frieden und Freiheit leben können und der schreckliche Krieg ein Ende findet.“
Unter dem Motto „Wir lassen Euch nicht allein“ hatten der Landescaritasverband für das Oldenburger Land, das Diakonische Werk Oldenburg und die Nordwest-Zeitung dazu aufgerufen, für konkrete Hilfsmaßnahmen zugunsten der ukrainischen Kriegsflüchtlinge im Oldenburger Land zu spenden.
Das Geld wird ohne jeden Abzug für Projekte eingesetzt, die den Betroffenen, meist Frauen mit ihren Kindern, zugutekommen.
Zu den konkreten Maßnahmen gehören Willkommensgrüße für alle ankommenden Flüchtlinge. Dazugehört unter anderem ein kleiner Geldbetrag, der für allererste dringende Ausgaben eingesetzt werden kann, bevor es staatliche Unterstützung gibt – aber auch süße „Nervennahrung“ und ein Kuscheltier zählen dazu.
Die Willkommensgrüße wurden den beiden Bischöfen von Mitarbeitern des Diakonischen Werks und der Caritas in Wilhelmshaven vorgestellt.
Mit den Spendengeldern wird außerdem in großem Stil Sprachförderung finanziert. Gleichzeitig gibt es spezielle Frauentreffs, Schwimmkurse für Kinder, Begegnungscafés und im Oldenburger Münsterland auch einen Gemeinschaftsgarten, der geflohene Menschen aus der Ukraine in besonderer Weise mit alteingesessenen Bewohnern der Region zusammenbringt.
Eine besondere Herausforderung besteht darin, den Flüchtlingen Hilfe zu leisten beim Ausfüllen der Anträge für verschiedene staatliche Unterstützungen.
Ein Beitrag von NWZ-Redakteur Jürgen Westerhoff.