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Die Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg lädt ihre Kirchengemeinden dazu ein, in ihren Gottesdiensten am Sonntag, 18. April, der Opfer und Betroffenen der Corona-Pandemie zu gedenken. Dazu hat die oldenburgische Kirche Vorschläge für Fürbitten an die Gemeinden versendet. 

   

Darin heißt es: „Wende Dich mit Gnade denen zu, die am Corona-Virus gestorben sind.

Stelle allen Trauernden Menschen zur Seite, die trösten, schweigen und Halt geben.

Sende Deine Kraft und Zuversicht denen, die an dem Corona-Virus erkrankt sind und nun Wege der Heilung suchen.

Stärke Wissenschaftler und Forscher auf ihrem Weg, Mittel und Wege gegen die Pandemie zu finden. Lass uns geduldig sein, gnädig und barmherzig im Streit der Wege und Lösungen.

Halte schützend Deine segnende Hand über das Personal in den Krankenhäusern, in den Pflegeeinrichtungen und all den Orten, wo Menschen um Kranke ringen und sich um Heilung bemühen.

Lass uns nicht allein, wenn Fragen kommen. Warum diese Pandemie? Wo bist Du, Gott?

Im Vertrauen auf Deine Zusage und Zuwendung werden wir still. In der Stille nennen wir Namen von Verstorbenen und öffnen unser Herz.“

   

Bischof Thomas Adomeit ermunterte die Kirchengemeinden, auch im Oldenburger Land der Opfer von Corona nicht nur still und leise, sondern auch öffentlich und hörbar zu gedenken. „Wir werden dabei Trost spenden und in der Krise einen Moment des Innehaltens gestalten“, sagte der Bischof der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg. 

   

„Gleichzeitig aber müssen wir auch über Trösten und Trauern hinaus handeln, um der Opfer willen“, mahnte Adomeit. „Bürokratie, Wahlkampf, falsche Sparsamkeit und politische Zögerlichkeit haben in den vergangenen Monaten die Pandemiebekämpfung belastet. Dabei geht es nicht um Schuldzuweisungen. Aber wir müssen aus den Fehlern lernen. Darum geht es über Trösten und Trauern hinaus auch um Umkehren. Solche Umkehr brauchen wir in unserem Land, bei den Regierenden wie auch bei den Regierten. Sonst sind Trösten und Trauern zu wenig.“

   

In Berlin werden am 18. April die beiden großen Kirchen mit einem ökumenischen Gottesdienst der Opfer der Corona-Pandemie gedenken. Der Gedenk-Gottesdienst in der Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche wird live in der ARD übertragen. Gestaltet wird er vom Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz gemeinsam mit dem Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, und Vertretern anderer Religionen. Im Anschluss findet eine zentrale Gedenkfeier im Bundestag statt.

   

Den gesamten Fürbitten-Text für die Kirchengemeinden im Oldenburger Land finden Sie hier als pdf-Datei.

 

Foto: unsplash/Rebecca Peterson-Hall
Foto: unsplash/Rebecca Peterson-Hall