Osnabrück (epd). Bildung ist nach Ansicht von Umweltexperten der Schlüssel für eine erfolgreiche Einbindung der Gesellschaft in Maßnahmen zum Schutz von Klima und Umwelt: «Menschen sollen in die Lage versetzt werden, andere Perspektiven einzunehmen und die Folgen des eigenen Handelns für die Mitmenschen und die kommenden Generationen einschätzen zu können», sagte der Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), Alexander Bonde, am Montag in Osnabrück. Er stellte gemeinsam mit Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) und internationalen Wissenschaftlern 14 Bildungsprojekte vor, die die Stiftung mit insgesamt zwei Millionen Euro fördert.
Die Projekte sollen den Angaben zufolge Kinder und Jugendliche sowie Studierende, Lehrende, Ärztinnen und Ärzte sowie Gewerkschaften ansprechen. Sie setzen sich mit Konflikten auseinander, die bei der Umsetzung der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen entstehen könnten. Karliczek nannte etwa den Schutz von Vögeln und Fledermäusen, dem oftmals dem Bau von Windrädern entgegenstehe. Wichtig sei die Zusammenarbeit zwischen allen Akteuren der Gesellschaft, damit Ziele dennoch erreicht werden könnten, erklärte die Ministerin.
Ein Projekt beschäftigt sich beispielsweise damit, wie Lehrkräfte Schülerinnen und Schüler in ihrer Entscheidungskompetenz für mehr Nachhaltigkeit stärken können. Ein weiteres entwickelt Fortbildungen für Mediziner, in denen es um die Bedeutung der Klima- und Biodiversitätswissenschaften für das Gesundheitswesen geht. Andere Experten entwickeln Vorlesungsmodule für angehende Ingenieurinnen und Ingenieure, die ihnen Schlüsselkompetenzen für die Entwicklung nachhaltiger Produkte vermitteln sollen.
Bonde betonte, die Gesellschaft erwarte Antworten, «wie wir mit Blick auf die sogenannten planetaren Belastungsgrenzen künftig wirtschaften und leben können». Sie brauche Lösungsmodelle dafür, wie Energie-, Agrar-, Mobilitäts- und Konsumwende generationengerecht umzusetzen seien: «Im Kampf gegen Klima- und Biodiversitätskrise haben wir keine Zeit zu verlieren.»