Hamburg/Berlin/Cuxhaven (epd). Infolge des Klimawandels könnten gegen Ende des Jahrhunderts an der deutschen Nordseeküste mehr Sturmfluten auftreten als heutzutage. Sturmebben könnten sich dagegen seltener ereignen als derzeit, teilte das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) am Montag in Hamburg mit. Studien, die das zeigten, werde das BSH am Donnerstag (26. Oktober) auf der 2. Verkehrs- und Infrastrukturtagung in Berlin vorstellen.
«Der Klimawandel stellt uns vor enorme Herausforderungen, denen wir mithilfe von wissenschaftlichen Untersuchungen begegnen können», sagte BSH-Präsident Helge Heegewaldt. So könnten beispielsweise Uferbauwerke vorausschauend befestigt und die Schifffahrt widerstandsfähiger gegenüber Extremereignissen gemacht werden.
Die Studien des BSH, die in Zusammenarbeit mit der Bundesanstalt für Wasserbau durchgeführt wurden, betrachten laut BSH die Rahmenbedingungen, die Sturmfluten und Sturmebben in der Deutschen Bucht begünstigen, und wie sich diese in Zukunft durch den Klimawandel ändern könnten. Im Vordergrund stünden dabei atmosphärische Bedingungen wie Wetterlage und Sturmstärke, aber auch der Meeresspiegelanstieg, hieß es.
In den Simulationen ohne weitere Klimaschutzmaßnahmen treten den Angaben nach gegen Ende des Jahrhunderts in der Deutschen Bucht im Mittel etwa zehn Prozent mehr Tage pro Jahr mit atmosphärischen Bedingungen auf, die zu Sturmfluten führen könnten. Im Gegensatz dazu gibt es jährlich durchschnittlich etwa 25 Prozent weniger Tage mit Bedingungen, die Sturmebben verursachen könnten.
Der steigende Meeresspiegel verstärke diese Entwicklung zusätzlich, hieß es. Heutige extrem hohe Wasserstände würden häufiger, extrem niedrige Wasserstände seltener.