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Hannover (epd). Der Sozialverband Deutschland (SoVD) in Niedersachsen hat im vergangenen Jahr annähernd 46 Millionen Euro an einmaligen Nachzahlungen für seine rund 280.000 Mitglieder erstritten. Das Geld sei gezahlt worden für Streitfälle in den Bereichen Rente, Pflege, Bürgergeld, Behinderung oder Gesundheit, teilte der Verband an Montag in Hannover mit. Auch die Beratungen und Verfahren in den Bereichen Wohngeld und Bürgergeld seien massiv gestiegen, hieß es.

 


«Seit Beginn des Jahres verzeichnen wir gerade beim Wohngeld einen großen Ansturm. Die Anzahl der Anträge hat sich verfünffacht», sagte SoVD-Landesgeschäftsführer Dirk Swinke. Das habe zwar unter anderem mit der Wohngeld-Reform zu tun, aber vor allem auch mit den zunehmenden finanziellen Schwierigkeiten der Bürgerinnen und Bürger. Der SoVD-Landesvorsitzende Bernhard Sackarendt ergänzte, viele Betroffene kämen «zu uns und sind aufgrund der derzeitigen Preissteigerungen verzweifelt, da sie nicht mehr wissen, wie sie ihre Miete zahlen sollen».

 


Beim Bürgergeld hätten sich die Anträge zum Jahresanfang verdoppelt. Zwar enthalte das Bürgergeld einige wichtige Neuerungen, die Antragstellung sei aber immer noch sehr kompliziert und für Laien kaum zu bewältigen, sagte Swinke. Oft dauere die Bearbeitung beim Wohngeld und auch beim Bürgergeld enorm lange. Das sei für die Betroffenen extrem belastend, weil sie oft nicht wüssten, wie sie ihren Alltag finanziell stemmen sollen.