Oldenburg/Hannover (epd). Die Stadt Oldenburg verleiht Igor Levit am Freitag, 9. Dezember, den Carl-von-Ossietzky-Preis für Zeitgeschichte und Politik 2022. Der international gefeierte Pianist erhält den Preis aufgrund seines Einsatzes für Europa, Klimaschutz und Menschenrechte, wie die Stadt Oldenburg am Freitag mitteilte. Oberbürgermeister Jürgen Krogmann (SPD) wird die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung überreichen. Die Laudatio hält die in Tel Aviv geborene Journalistin Shelly Kupferberg.
Im Rahmen des Festaktes wird außerdem der Oldenburger Kompositionspreis für Zeitgenössische Musik verliehen. Die Auszeichnung geht den Angaben zufolge in diesem Jahr an den französischen Komponisten Étienne Haan. Seine mit 3.000 Euro dotierte Auftragskomposition «Auf der Weltbühne» für Flöte, Akkordeon und Kontrabass wird an diesem Abend uraufgeführt.
Levit, der aus einer jüdischen Familie stammt, wurde 1987 im russischen Gorki (jetzt Nischni Nowgorod) geboren. Im Alter von acht Jahren siedelte die Familie nach Hannover über. Bereits mit 13 Jahren begann Levit ein Studium für musikalisch Hochbegabte an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover. Im Oktober 2019 übernahm er dort eine Professur. Levit lebt heute in Berlin und hat sowohl für seine künstlerischen Leistungen als auch sein politisches Engagement zahlreiche Auszeichnungen erhalten.
Der Ossietzky-Preis erinnert an den Schriftsteller und Pazifisten Carl von Ossietzky (1889-1938). Er wird von der Stadt Oldenburg alle zwei Jahre für Arbeiten, Gesamtwerke oder an Personen vergeben, die sich in herausragender Weise mit dem Leben und Werk Ossietzkys, dem Widerstand gegen den Nationalsozialismus oder mit der demokratischen Tradition und Gegenwart befassen. Zuletzt wurde die Publizistin Carolin Emcke mit dem Preis ausgezeichnet.