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Hannover (epd). Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) wird an diesem Sonntag (10. Dezember) auf dem Opernplatz in Hannover einen großen jüdischen Chanukka-Leuchter einweihen und ein Licht entzünden. Der sechs Meter hohe neunarmige Leuchter solle nach dem jüdischen Lichterfest noch einige Zeit stehen bleiben und Licht in der dunklen Jahreszeit spenden, teilte die jüdisch-orthodoxe Chabad-Gemeinschaft am Freitag mit. Zu der Einweihungsfeier ab 17 Uhr erwarten die Veranstalter etwa 2.000 Besucherinnen und Besucher, die Polizei will sie mit einem großen Schutzaufgebot begleiten.

 

 

 

«Wir wollen nach außen hin zeigen, dass wir eine fröhliche, offene und gesellschaftlich stark eingebundene Gemeinschaft sind», sagte Chabad-Sprecher Marc Simon: «Chanukka bringt Licht auch für die nichtjüdische Bevölkerung.» Das Judentum sei eine nicht missionierende Religion, betonte er. Aber weil die jüdischen Gemeinden sehr klein seien, hätten Nichtjuden kaum Gelegenheit, das Judentum kennenzulernen. Deswegen gingen die Veranstalter bewusst in die Öffentlichkeit. Hinter der Feier steht neben der Chabad-Bewegung auch die Jüdische Gemeinde Hannover.

 

 

 

Der weiß gestrichene Leuchter sei neu angefertigt worden und habe mit Genehmigung der Stadt Hannover eine dauerhafte Befestigung bekommen, erläuterte Simon. «Das ist deutschlandweit einzigartig.» Bereits am 6. Dezember wurde er mit dem Beginn des Chanukka-Festes aufgestellt. Bei der Feier am Sonntag wird das vierte Licht entzündet. Dazu werden auch Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne), Landtagspräsidentin Hanna Naber (SPD), Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) und Regionspräsident Steffen Krach (SPD) erwartet.

 

 

 

Das achttägige jüdische Lichterfest dauert in diesem Jahr bis zum 15. Dezember. Mit Einbruch der Dunkelheit wird an den Leuchtern jeden Tag ein neues Licht angezündet. Die Festfreude ist in diesem Jahr getrübt vom Terroranschlag der radikalislamischen Hamas auf Israel und dem Krieg im Gaza-Streifen. Dies werde jedoch nicht im Vordergrund stehen, betonte Simon: «Wir feiern in erster Linie Chanukka. Wir werden uns nicht als Trauergemeinde präsentieren, sondern die positiven Seiten unserer Religion und Tradition zeigen.»