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Hannover/Northeim (epd). Die niedersächsische Landesregierung will den Ausbau erneuerbarer Energien mit einer «Taskforce Energiewende» beschleunigen. Das Kabinett einigte sich auf die Einsetzung der Arbeitsgruppe bei seiner Klausurtagung im südniedersächsischen Northeim, wie die Staatskanzlei am Dienstag mitteilte. Geleitet werden soll die Arbeitsgruppe demnach von Umweltminister Christian Meyer (Grüne), Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) und Raumordnungsministerin Miriam Staudte (Grüne). Ziel sei es, Genehmigungsverfahren zu beschleunigen und Kommunen und Behörden zu beraten.

 


Vorgesehen sei, die energetische Nutzung von Sonne, Wind, Biogas, Geothermie sowie von Wasserstoff auszubauen. Hierfür sollen die nötigen Infrastrukturen wie etwa Stromübertragungsnetze ausgebaut werden. Die Taskforce wird laut Staatskanzlei unter anderem aus einem Lenkungsausschuss bestehen, der von den drei beteiligten Ministerien besetzt wird. Zusätzlich sollen die kommunalen Spitzenverbände in einer eigenen Umsetzungsgruppe beteiligt werden. Außerdem sollen in einem Plenum unter anderem die Energiebranche sowie Umwelt- und Naturschutzverbände vertreten sein.

 


Die Landesregierung plant den Angaben zufolge, die Energieversorgung vollständig auf Erneuerbare Energien umzustellen. Leitend ist das im Klimaziel des Koalitionsvertrags, wonach die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 75 Prozent reduziert und Niedersachsen bis 2040 klimaneutral werden soll. Hierfür sollen etwa bis 2035 insgesamt 65 Gigawatt Photovoltaik und 30 Gigawatt Windenergie installiert sein. Zudem werde die Landesregierung den Ausbau der Offshore-Windenergie auf letztendlich 70 Gigawatt in Nord- und Ostsee unterstützen.

 


In die Taskforce werde das Wissen einfließen, das im vergangenen Jahr bei Planung, Genehmigung und Bau des LNG-Terminals in Wilhelmshaven gesammelt worden sei, sagte Wirtschaftsminister Olaf Lies nach der Klausurtagung am Dienstag. Die neue Arbeitsgruppe sei «das Instrument, mit dem wir die neue Deutschlandgeschwindigkeit auf all unsere Energiewende- und Transformationsprojekte ausrollen». Zu den bevorstehenden Aufgaben gehöre etwa «Dekarbonisierung der Industrie» sowie die Errichtung einer «Wasserstoffwirtschaft im industriellen Maßstab».

 


Raumordnungsministerin Staudte ergänzte, dass die Energiewende vor allem im ländlichen Raum umgesetzt werde. «Hierzu brauchen wir eine zügige, aber fachlich fundierte Abwägung aus Sicht der Raumordnung, um Konflikten vorzubeugen.»