Hannover (epd). Mit Blick auf den Europäischen Tag der Jüdischen Kultur am 5. September hat der Landesbeauftragte gegen Antisemitismus, Franz Rainer Enste, größeres Engagement für den Schutz jüdischen Lebens in Niedersachsen gefordert. Das Land müsse dafür Sorge tragen, dass sich antisemitische Gewaltakte wie der Anschlag von Halle vor zwei Jahren nicht wiederholten und «Jüdinnen und Juden ihre Religion wie andere Gläubige unserer Gesellschaft ausüben können».
Zugleich gratulierte Enste zu den bevorstehenden hohen jüdischen Feiertagen Rosh ha-Shana, dem jüdischen Neujahrsfest vom 6. bis 8. September, sowie dem zehn Tage später stattfindenden Versöhnungstag Jom Kippur: «Auf dass das neue Jahr 5782 möglichst süß werde und wir friedlich den Versöhnungstag begehen können!» Die Zählung des jüdischen Kalenders beginnt anders als beim Gregorianischen Kalender, der von Christi Geburt ausgeht, bereits im Jahr 3761 v. Chr.
Enste betonte, dass jüdisches Leben in Niedersachsen trotz schrecklicher Ereignisse aus jüngerer Geschichte selbstverständlich und sichtbar sei: «Aktives jüdisches Leben stellt einen intrinsischen Bestandteil des niedersächsischen Gemeindelebens dar und wird besonders im Festjahr 1.700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland einmal mehr sichtbar. Darüber freue ich mich sehr», betonte Enste. Es bedürfe aber einer weiteren Stärkung jüdischer Inhalte im öffentlichen Leben.