Bremen (epd). Mit einem öffentlichen Präsenz-Gottesdienst will die Kulturkirche St. Stephani in Bremen an den evangelischen Theologen Dietrich Bonhoeffer erinnern. Er wurde am 9. April 1945 vom Hitler-Regime hingerichtet. «Bonhoeffer ist weltweit eines der bekanntesten Mitglieder des deutschen Widerstands gegen den Nationalsozialismus», erklärten die Organisatoren. Unter dem Titel «Tu deinen Mund auf für die Stummen - Kirche für andere» ist der Gottesdienst am 18. April ab 18 Uhr geplant.
Bonhoeffer (1906-1945) sei ein Unbequemer in seiner Kirche gewesen, hieß es. «Für ihn bedeutete Christsein gesellschaftliche Parteinahme und politischer Widerstand gerade im Angesicht eines Unrechtsstaates.» Bonhoeffer sei diesen Weg in aller Konsequenz gegangen, seine Texte seien von aufrüttelnder Aktualität. Am Gottesdienst beteiligt sind unter anderen der Bremer Professor für
Rechts- und Sozialgeschichte Christoph Schminck-Gustavus und Kulturpastorin Diemut Meyer.
Bonhoeffer wurde am 4. Februar 1906 als sechstes von acht Kindern im schlesischen Breslau geboren, dem heutigen polnischen Wroclaw. Er wurde wenige Wochen vor Ende des Zweiten Weltkriegs im Konzentrationslager Flossenbürg bei Regensburg hingerichtet. Nach seinem Studium der Theologie in Tübingen und Berlin stand er nach der Machtübergabe an Hitler 1933 als Pfarrer und Privatdozent in kirchlicher Opposition gegen die Nationalsozialisten.
epd