Hannover (epd). Psychische Erkrankungen machen Beschäftigten in Niedersachsen einer Krankenkassen-Erhebung zufolge offenbar verstärkt zu schaffen. Depressionen, Angststörungen, Burnout und weitere psychische Erkrankungen hätten im ersten Halbjahr 2021 bei Arbeitnehmern zu durchschnittlich 43 Fehltagen geführt, teilte die Krankenkasse KKH am Montag in Hannover mit. Das seien 0,1 Tage mehr als im Jahr 2020 und 4,7 Tage mehr als 2019 vor der Corona-Pandemie gewesen. Die Kasse bezog sich dabei auf eine Auswertung der Daten ihrer Versicherten.
Auf Platz eins der häufigsten seelischen Leiden in Niedersachsen liegen dabei laut KKH depressive Episoden. Sie verursachten von Januar bis Juni insgesamt rund 16.000 attestierte Fehltage unter den eigenen Versicherten, wie es hieß. Auf dem zweiten Platz folgen kurzzeitige depressiven Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen mit rund 13.000 Fehltagen.
Im Bundesdurchschnitt fehlten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer den Angaben zufolge im ersten Halbjahr bislang 42,5 Tage aufgrund psychischer Diagnosen. Die längsten Fehlzeiten registrierte die Kasse mit 54 Tagen im Saarland, die kürzesten in Sachsen mit 35 Tagen. Im Vergleich zu allen anderen Diagnosen lägen seelische Leiden auf Platz zwei hinter den Rückenbeschwerden.