Oldenburg (epd). Der Oldenburger Oberbürgermeister Jürgen Krogmann hat mit Unverständnis auf eine Farbattacke der sogenannten «Letzten Generation» auf einen Weihnachtsbaum in der Innenstadt reagiert. «Solche Aktionen sind unsinnig, weil sie den gesellschaftlichen Grundkonsens, dass mehr für Klimaschutz getan werden muss, aushöhlen», betonte der SPD-Politiker. Mehrere Mitglieder der Gruppe hatten am Mittwochmorgen die zehn Meter hohe Tanne mit oranger Farbe aus Feuerlöschern besprüht. Herbeigerufene Polizisten hatten vor Ort eine 24-jährige Aktivistin angetroffen, die ein Plakat auf dem Boden ausgebreitet hatte. Gegen sie sei ein Strafverfahren wegen Sachbeschädigung eingeleitet worden.
Neben dem Baum sei die angebrachte Lichterkette und das Pflaster ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen worden. Laut der Stadtverwaltung wurde eine Spezialfirma damit beauftragt, das Straßenpflaster zu reinigen und die Farbe auf dem Baum zu beseitigen. So solle verhindert werden, dass die Flüssigkeit in die Abläufe gespült wird. Die Kosten würden der Verursacherin in Rechnung gestellt.
Auch inhaltlich könne die Stadtverwaltung diese Form des öffentlichen Protests nicht nachvollziehen, hieß es. Oldenburg sei in Sachen Klimaschutz mit zahlreichen Initiativen, die auf lokaler Ebene beeinflusst werden könnten und Wirkung erzielten, auf einem guten Weg. Seit Herbst 2019 gebe es in zahlreichen Treffen und Workshops einen Dialog mit Vertreterinnen und Vertretern der Klimaschutzbewegung «Fridays for Future». Daraus seien eine Reihe von Ratsbeschlüssen und zuletzt ein Klimaschutzplan entstanden, demzufolge die Stadt bis 2035 klimaneutral sein soll. Um den Dialog aufrechtzuerhalten, habe die Stadtverwaltung ebenfalls die «Letzte Generation Oldenburg» im Frühjahr zur Teilnahme an einem Netzwerk-Treffen eingeladen.