Oldenburg (epd). Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg will in ihren Entscheidungsprozessen stärker die Interessen und Bedürfnisse der Jugend berücksichtigen. Den ganzen Freitag über debattierten die 60 regulären Mitglieder des Kirchenparlaments zusammen mit 30 Jugenddelegierten in der Oldenburger Weser-Ems-Halle über Wege, die Kirche zukunftsfähig zu gestalten. Die gefassten Beschlüsse der ersten Jugendsynode der Landeskirche wurden zur Weiterberatung an die zuständigen synodalen Fachausschüsse verwiesen. Dort sollen Jugendliche als «fachkundige Gäste» eingebunden werden. Die reguläre Synode endet am Sonnabend an ihrem traditionellen Tagungsort, dem evangelischen Bildungshaus in Rastede.
Das Spektrum der insgesamt acht Arbeitsgruppen der Jugendsynode reichte von der künftigen Nutzung kirchlicher Räume über Strukturen innerhalb der Kirche, die Kirchenmusik und Gottesdienstformate bis hin zur Kommunikation der Kirche auf jugendgerechten digitalen Kanälen wie Youtube und Instagram. Unter anderem wurde die Synode beauftragt Wege zu finden, Jugendliche in synodalen Prozessen und gemeindlichen Gremien verbindlich zu verankern.
Ehrgeizige Ziele setzten sich die Delegierten bei der Jugendsynode auch in Sachen Klimaschutz: Eine Taskforce aus externen Profis und internen Ehren- und Hauptamtlichen soll zügig eine Struktur- und Bedarfsanalyse für alle kirchlichen Gebäude in den Städten und auf dem Land erstellen. Auf dieser Grundlage soll beraten werden, wie und ob welche Gebäude künftig genutzt werden können.
Weiter riefen die Delegierten die Kirchengemeinden und Einrichtungen auf, neben dem klassischen Sonntagmorgen-Gottesdienst mutig neue Formen der Verkündigung auszuprobieren. Dazu solle eine digitale Plattform eingerichtet werden, um beispielhafte und gelungene Ideen zu teilen. Zur oldenburgischen Kirche zählen 116 Gemeinden zwischen der Nordseeinsel Wangerooge und den Dammer Bergen. Ihr gehören knapp 390.000 Mitglieder an.