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Hannover/Bremen (epd). Bei den diesjährigen Ostermärschen haben in Niedersachsen und Bremen mehrere Tausend Menschen für den Frieden und einen Waffenstillstand in der Ukraine demonstriert. In Hannover forderte die frühere evangelische Landesbischöfin Margot Käßmann bei einer Kundgebung in der Ruine der kriegszerstörten Aegidienkirche ein Ende der westlichen Waffenlieferungen an die Ukraine: «Wir wollen nicht, dass die Eskalation weitergetrieben wird und noch mehr Waffen in das Kriegsgebiet geliefert werden. Denn mit diesen Waffenlieferungen werden wir mitverantwortlich für all die Toten.»

 

 

 

An dem Demonstrationszug durch die Innenstadt beteiligten sich nach ersten Polizeiangaben rund 750 Menschen. Auf Plakaten und Transparenten forderten sie eine gewaltfreie Konfliktlösung und sofortige Verhandlungen im Ukraine-Krieg. «Wenn hier nicht ein glasklares Stoppschild gesetzt wird, werden die Nato-Staaten zur Kriegspartei», sagte Käßmann unter Applaus: «Dann liefern wir Kampfbomber, Kriegsschiffe, vielleicht gar Soldaten und stehen am Rande eines dritten Weltkriegs, der auch mit atomaren Waffen geführt wird. Diese Eskalationsspirale muss sofort beendet werden.»

 

 

 

Die Demonstration in der niedersächsischen Landeshauptstadt stand unter dem Motto «Den Frieden gewinnen - nicht den Krieg». In einer großformatigen Zeitungsanzeige hatten prominente Hannoveraner zur Teilnahme aufgerufen, unter anderem der langjährige Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg (SPD) und der Sozialphilosoph Oskar Negt.

 

 

 

Insgesamt waren in Niedersachsen und Bremen zwölf Ostermärsche geplant, außer in Hannover auch in Braunschweig, Bremen, Bremerhaven, Emden, Göttingen, Goslar, Lüneburg, Oldenburg, Osnabrück und Wolfsburg sowie in Unterlüß bei Celle, wo der Rüstungskonzern «Rheinmetall» ein großes Werk betriebt. Bundesweit gab es Kundgebungen an mehr als 100 Orten.