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Aurich (epd). Die Angebote der hannoverschen Landeskirche für Camper stehen größtenteils vor dem Aus. «Wir finden einfach nicht mehr genügend Ehrenamtliche, die ihre Zeit opfern, um mit uns auf Campingplätzen unterwegs zu sein», sagte die Auricher Urlauberpastorin Antje Wachtmann am Montag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die landeskirchliche «Kirche Unterwegs» hat vor mehr als 60 Jahren ihre Arbeit aufgenommen und war zwischenzeitlich auf 16 Campingplätzen präsent. Jetzt seien es noch vier, bilanzierte Wachtmann.

 

 

 

In Harlesiel, Cuxhaven-Sahlenburg und Otterndorf seien die Leitungsteams mit ihren Angeboten hauptsächlich für Familien mit Kindern auf Abschiedstour, sagte Wachtmann, die seit 2017 die «Kirche Unterwegs» an der Nordseeküste koordiniert. «Auf den drei Plätzen engagieren sich 18 Teamer - das ist auf Dauer nicht möglich», schilderte sie die Situation. Für den Alfsee bei Osnabrück sei es in diesem Jahr schon nicht mehr gelungen, genügend Freiwillige zu finden.

 

 

 

Weitergehen soll dagegen die Arbeit auf dem «Südsee-Camp» im Heideort Wietzendorf. Nicht betroffen sind Wachtmann zufolge außerdem die Angebote des Bibellesebundes an der Küste und auf den Inseln.

 

 

 

Auch durch Stellenkürzungen bei den Hauptamtlichen sei der hohe logistische und planerische Aufwand nicht mehr zu leisten, hieß es. Zudem fehle beim Hintergrunddienst etwa für Reparaturen an den Zelten beispielsweise nach Stürmen Arbeitskraft.

 

 

 

Ein technischer Mitarbeiter sei seit einigen Jahren nicht mehr dabei, ergänzte Wachtmann. «Dazu kommt: Die Besucherstruktur auf den Campingplätzen hat sich geändert.» Statt Familien mit Kindern kämen immer mehr kinderlose Paare mit ganz anderen Bedürfnissen auf die Plätze. «Und es gibt ein verändertes Reiseverhalten: Die Familien bleiben nicht mehr für Wochen, sondern meist nur noch für einige Tage und ziehen dann weiter.»

 

 

 

Die Entscheidung für das weitgehende Aus ist nach Informationen von Wachtmann im Kuratorium des Hauses kirchlicher Dienste in Hannover gefallen. Gleichzeitig sei das Team der Kirche im Tourismus gebeten worden darüber nachzudenken, wie auch künftig Angebote für mobile Reisende aussehen könnten: «Eine Idee ist beispielsweise eine Wohnmobilkirche.» Wobei das nicht das Gleiche sei. «Bei der Kirche Unterwegs sind Beziehungen gewachsen.»