Hannover/Göttingen (epd). Mehrere niedersächsische Hochschulen und Forschungseinrichtungen wollen erforschen, welche Probleme und Herausforderungen der Wandel des Agrar- und Ernährungssystems in Niedersachsen mit sich bringt. Landeswissenschaftsminister Falko Mohrs (SPD) übergab den Partnern des Forschungsverbundes «Zukunft der Ernährung in Niedersachsen» (ZERN) am Donnerstag einen Förderbescheid über neun Millionen Euro, wie die Tierärztliche Hochschule (TiHo) Hannover mitteilte. An dem auf zunächst fünf Jahre angelegten Vorhaben sind die Universität Göttingen, die TiHo und das Deutsche Institut für Lebensmitteltechnik in Quakenbrück (DIL) beteiligt. Die Ergebnisse könnten anschließend auch als Blaupause für andere Regionen dienen, hieß es.
Der Forschungsverbund ZERN verbindet nach Angaben der Beteiligten Grundlagenforschung und angewandte Forschung und ermöglicht dadurch «eine ganzheitliche Betrachtung des Ernährungssystems - vom Landwirt über die Lebensmittelverarbeitung und -vermarktung bis hin zum Verbraucher». Wichtige Rollen spielten auch der Technologietransfer und die Wissenskommunikation, damit praktikable Lösungen umgesetzt und Wege zu einer nachhaltigen und gesunden Ernährung aufgezeigt werden könnten.
«Damit unterstützen wir die dringend notwendige Transformation im Agrar- und Ernährungsbereich, sagte Mohrs. »Nur wenn die Forschung interdisziplinär zusammenarbeitet und dabei die Praxis mitnimmt, können wir den regionalen Bedarfen gerecht werden und unsere Ernährungssysteme nachhaltig und damit zukunftsfest umbauen.«
In der ersten Phase beschäftigten sich drei Teilprojekte mit dem Grünland, dem Ackerbau und der Tierhaltung. Ein weiteres Ziel sei die Entwicklung und Implementierung innovativer Technologien, erläuterte Volker Heinz vom DIL. »Wir sind im Forschungsverbund in der Lage, den nötigen Technologietransfer in der Agrar- und Ernährungsindustrie Niedersachsens zu ermöglichen und so neue pflanzenbasierte Proteine, wie beispielsweise Proteine aus Gras- und Weideland, für die menschliche Ernährung zugänglich zu machen." Dies sei ein wichtiger Schritt, um den CO2-Ausstoß des Ernährungssystems zu reduzieren und eine nachhaltige Zukunft zu gestalten.