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Leer (epd). Die evangelisch-reformierte Jugend ist dem Bündnis «united4rescue» für die Rettung Geflüchteter aus dem Mittelmeer beigetreten. Die Jugendkonferenz der Kirche habe zudem eine Arbeitsgruppe «Seenotrettung» gegründet, teilte die Kirche am Mittwoch in Leer mit. «Wir wollen Kirche sein, die nicht wegschaut», sagte die Theologiestudentin Tina Yzer. Die kirchliche Jugend wolle sich lautstark dem Versagen der Politik in Europa entgegenstellen.

 

 

 

Die Arbeitsgruppe werde die Aufmerksamkeit für das Thema Seenotrettung mit verschiedenen Aktionen wachhalten. Dass dies nötig sei, zeige das Kentern eines Bootes vor der libyschen Küste. Tagelang habe niemand auf Hilferufe reagiert, mehr als 100 Menschen seien ertrunken. Derzeit laufen Yzer zufolge Planungen für einen Jugendgottesdienst zur Seenotrettung am 29. August, der per Livestream aus der Jugendkirche Osnabrück übertragen werden soll. Außerdem sei ebenfalls per Livestream eine Podiumsdiskussion am 29. Oktober vorgesehen.

 

 

 

Die Evangelisch-reformierte Kirche hatte sich dem Bündnis bereits im August 2019 angeschlossen und sich mit 15.000 Euro beteiligt. Kirchenpräsident Martin Heimbucher sagte damals: «Wir sehen uns durch das Evangelium von Jesus Christus zur unmittelbaren Hilfe herausgefordert. Solange der EU-Grenzschutz es nicht verhindert, dass Menschen im Meer ertrinken, ist eine von Kirchen unterstützte Seenotrettung nötig.» Das ehemalige Forschungsschiff «Sea-Watch 4» wurde vom Bündnis «United4Rescue» finanziert, das von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) initiiert worden ist.