Hannover (epd). Die Bundespolizei hat seit Mitte Januar mehr als 150.000 Verstöße gegen die Pflicht zur Anmeldung bei Einreisen aus Corona-Risikogebieten festgestellt. Das habe die Behörde dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND/Samstag) auf Anfrage mitgeteilt. Fast 132.000 dieser Verstöße seien bei Kontrollen von Einreisen auf dem Landweg festgestellt worden. Auf den Flughäfen habe die Bundespolizei bei fast 186.000 Überprüfungen rund 24.500 fehlende oder fehlerhafte Anmeldungen registriert.
Zur digitalen Einreiseanmeldung - oder einer alternativen schriftlichen Ersatzmeldung - sind dem Bericht zufolge seit vergangenem November Personen verpflichtet, die nach Deutschland einreisen und sich davor in einem Corona-Risikogebiet aufgehalten haben. Die Daten werden an das Gesundheitsamt im Zielort weitergeleitet und sollen dazu dienen, Quarantänepflichten überprüfen zu können. Bisher sind nach Angaben des Bundesgesundheitsministerium mehr als 10,8 Millionen digitale Einreiseanmeldungen eingegangen.
Seit dem 1. August gilt zusätzlich für alle nach Deutschland Einreisenden eine Nachweispflicht. Unabhängig davon, ob sie sich in einem Risiko-, Hochrisiko- oder Virusvariantengebiet aufgehalten haben, müssen sie einen negativen PCR- oder Schnelltest, oder einen Impf- oder Genesenen-Nachweis vorlegen. In der ersten Woche seien mehr als 1.500 Verstöße bei Einreisen auf dem Landweg verzeichnet worden. Flugreisende müssen bereits vor Abflug den Nachweis vorlegen.
In Bayern kontrolliert zusätzlich zur Bundespolizei auch die bayerische Grenzpolizei nahe der Grenzen zu Österreich und Tschechien. Bei Schleierfahndungen seien zwischen dem 1. und 8. August mehr als 5.000 Personen überprüft worden, erklärte das bayerische Innenministerium auf RND-Anfrage. Zudem seien auf den Flughäfen in Nürnberg und Memmingen knapp 30.000 Reisende befragt worden. Insgesamt meldeten die Kontrolleure lediglich 39 Verstöße.