Hannover (epd). Im Namen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat der hannoversche Landesbischof Ralf Meister anlässlich des Todes von Königin Elizabeth II. in einem Schreiben an die anglikanischen Erzbischöfe von Canterbury und York Trauer und Mitgefühl zum Ausdruck gebracht. Die am Donnerstagabend im Alter von 96 Jahren verstorbene Queen habe ihr langes Leben in den Dienst ihrer Aufgabe als Königin gestellt. «Das hat ihr auch in Deutschland viel Sympathie und Vertrauen eingebracht», betonte Meister in seinem Kondolenzschreiben.
Meister hob hervor, dass die Queen, die zugleich Oberhaupt der anglikanischen Kirche war, zeitlebens von ihrem Glauben getragen worden sei. «In diesem Glauben und dieser Zuversicht hat sie Menschen Mut gemacht, hat selbst Hoffnung gebracht». Beispielhaft nannte der hannoversche Landesbischof die Fernsehansprache von Elizabeth II. in der Corona-Pandemie, die auch von den Menschen in Deutschland als Ermutigung empfunden worden sei.
Zudem betonte Meister die Rolle der Queen als große Versöhnerin. Ihrem Wirken sei maßgeblich zu verdanken, dass Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg wieder in die europäische Staatengemeinschaft aufgenommen wurde. Die Deutschen seien ihr dafür zutiefst dankbar: «Bei ihren Besuchen in Deutschland wurde sie immer mit viel Zuneigung und auch Begeisterung empfangen und begleitet».
Meister äußerte den Wunsch, dass das Vermächtnis von Elizabeth II. «weiterhin in der Kirche von England arbeitet und Früchte trägt». Ihre Kirche und das Eintreten für ein ökumenisches Miteinander sei ihr stets «ein wahrnehmbar reales und wichtiges Anliegen» gewesen. Meister ist Co-Vorsitzender der Meissen-Kommission von EKD und der Kirche von England. Ziel der Kommission ist die ökumenische Annäherung zwischen den beiden Kirchen.