Braunschweig/Osnabrück (epd). Die katholischen und evangelischen Bischöfe in Niedersachsen haben den Angriff der Hamas auf Israel scharf verurteilt. «Die menschenverachtende Gewalt ist in keinerlei Weise zu legitimieren», sagte der braunschweigische Landesbischof Christoph Meyns am Montag in Wolfenbüttel. Die Kirche stehe solidarisch an der Seite Israels. Die katholischen Bischöfe Heiner Wilmer aus Hildesheim, Johannes Wübbe aus Osnabrück und Wilfried Theising aus Vechta beklagten, die Attacke sei eine weitere Eskalation des seit Jahrzehnten andauernden Konflikts.
Der Angriff treffe Unschuldige und stelle die Existenz Israels infrage, heißt es in einer am Montag verbreiteten gemeinsamen Stellungnahme. «So ist die komplexe Konfliktkonstellation zwischen Israel und Palästina nicht zu lösen. Stattdessen gewinnt die Gewalt weiteren Raum und untergräbt die Perspektiven auf Frieden.» Die Bischöfe betonten, sie stünden an der Seite aller, die unter der Gewalt litten, und derer, «die trotzdem an der Hoffnung eines friedlichen Zusammenlebens von Israelis und Palästinensern festhalten».
Der evangelische Landesbischof Ralf Meister hatte bereits am Sonntag den Israelis die Solidarität der hannoverschen Landeskirche versichert. Das Existenzrecht Israels müsse mit allen Kräften verteidigt werden. Zugleich bete er auch «für all jene Menschen in den palästinensischen Gebieten, die jetzt grausam darunter leiden müssen, was andere rücksichtslos entfesselt haben», sagte der Landesbischof, der als Student selbst ein Jahr in Israel gelebt hat. Meister wollte am Montagabend gemeinsam mit Mitgliedern des Landeskirchenamts und des Bischofsrates der Landeskirche an einer Solidaritätsdemo in Hannover teilnehmen.
Meyns forderte ein sofortiges Ende der Angriffe und die Freilassung aller Geiseln. Er äußerte Verständnis für die Gegenangriffe Israels im Gaza-Streifen, zeigte sich aber zugleich besorgt über die erneut in Gang gesetzte Spirale der Gewalt. Die braunschweigische Landeskirche lädt zu einem Friedensgebet für Israel am Mittwoch (11. Oktober) um 17 Uhr im Braunschweiger Dom ein.