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Cuxhaven (epd). Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger

(DGzRS) war im vergangenen Jahr auf rund 1.900 Einsätzen für Seeleute, Fischer, Passagiere und Wassersportler unterwegs. Dabei haben die Seenotretter nahezu 3.300 Menschen geholfen und damit etwas weniger als im Vorjahr, bilanzierten Vertreter der Gesellschaft am Dienstag in Cuxhaven an Bord des Seenotrettungskreuzers «Hermann Marwede». Beinahe 400 von ihnen seien aus Seenot gerettet oder aus Gefahren befreit worden, mehr als 2021 (370).

 


Die Besatzungen der aktuell 60 Seenotrettungskreuzer seien 2022 zahlreichen Fischereifahrzeugen und ihren Besatzungen zu Hilfe gekommen, führte die DGzRS aus. Sie seien überdies oft für Seeleute von Handelsschiffen und Crewmitgliedern von Offshore-Windparkversorgern oder für Passagiere von Fähren und Fahrgastschiffen im Einsatz gewesen. Auch Wassersportlern und Küstenbesuchern sei geholfen worden.

 


Die Seenotretter unterhalten Stationen an der Küste von Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Parallel zur Arbeit auf See wurde die Flotte der DGzRS weiter modernisiert. So wurde den Angaben zufolge ein neues Trainingsboot in Dienst gestellt. Zwei Seenotrettungsboote sind im Bau und sollen im Laufe des Jahres abgeliefert werden.

 


Bei dem Termin auf der «Hermann Marwede» stellte die DGzRS auch ihren neuen ehrenamtliche Botschafter vor, den amtierenden deutschen Kitesurfmeister Linus Erdmann. Er sei noch nicht in Not geraten oder verletzt worden, sagte der gebürtige Hamburger, der auf Fehmarn lebt und als Botschafter auf die Schauspielerin Barbara Wussow folgt. «Doch trotz größter Umsicht und bester Vorbereitung kann Wassersportlern wie uns, aber auch allen Seeleuten schnell etwas Unvorhergesehenes passieren.» Es sei sehr beruhigend zu wissen, dass die Seenotretter auf See für alle da seien.

 


Die meisten Einsätze gab es vergangenes Jahr an der Ostseeküste Schleswig-Holsteins (642), gefolgt von der niedersächsischen Nordseeküste (592), der Ostseeküste vor Mecklenburg-Vorpommern (461) und der schleswig-holsteinischen Nordseeküste (188). Seit Gründung der Hilfsorganisation im Mai 1865 seien insgesamt 86.321 Menschen aus Seenot gerettet oder aus Gefahrensituationen auf See befreit worden, hieß es.

 


Für die ausschließlich aus Spendengeldern finanzierte Organisation arbeiten etwa 180 Festangestellte und 800 Freiwillige. Eine Leitzentrale in Bremen koordiniert alle Einsätze auf Nord- und Ostsee.