Oldenburg (epd). Das Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte im Oldenburger Schloss zeigt vom 22. Oktober bis zum 23. Januar die Sonderausstellung «Grands Boulevards - Plakatkunst des Jugendstils». Anhand kostbarer und bedeutender Werke aus Deutschland, Frankreich, England, den Niederlanden, Italien, der Schweiz, Österreich und den USA könnten die Besucher die Geschichte des Jugendstil-Plakats nachempfinden, teilte das Museum am Donnerstag mit.
Neben deutschen Künstlern wie Thomas Theodor Heine, Lucian Bernhardt oder Julius Diez seien die wohl bekanntesten Vertreter des französischen «Art Nouveau», Alfons Mucha und Eugène Grasset, in der Ausstellung vertreten. Auch Werke des flämischen Künstlers Henry van de Velde, der zu seiner Zeit einen erheblichen Einfluss auf das Kunstgewerbe hatte, oder von Edward Penfield, der als Vater des amerikanischen Posters gilt, seien in der Ausstellung zu entdecken.
«Die ganze künstlerische Vielfalt der Epoche um 1900 können wir mit unserer einzigartigen Plakatsammlung sichtbar machen», sagte Museumsdirektor Rainer Stamm. Die Faszination des Jugendstils sei ungebrochen. Schmuckstücke, Skulpturen und Gebäude aus dieser Zeit erfreuten sich nach wie vor großer Beliebtheit: «Es ist eine Epoche, die bis heute begeistert.»
Der Jugendstil und die Plakatkunst sind dem Museum zufolge fest miteinander verwoben. Neue, vereinfachte Drucktechniken hätten Ende des 19. Jahrhunderts erstmals die Anfertigung von großen, farbenfrohen Plakaten ermöglicht. Ob für kulturelle Veranstaltungen oder Produktvermarktungen - es habe nicht lange gedauert, bis die Plakatkunst in fast allen relevanten gesellschaftlichen Bereichen Einzug fand. Parallel dazu habe sich eine künstlerische Bewegung mit dem Ziel entwickelt, Kunst in den Alltag zu integrieren.
Die gezeigten Plakate stammen fast ausschließlich aus den Sammlungen des Landesmuseums. Viele wurden dem Museum bereits 1924 von dem Oldenburger Architekten Adolf Rauchheld geschenkt.