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Die über 1.000 Jahre alte St. Firminiuskirche im malerischen Geestdorf Dötlingen blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Die um das Jahr 1270 erstmals schriftlich erwähnte Kirche war zunächst als Holzkirche errichtet und seit dem 12. Jahrhundert in mehreren, kurz aufeinander folgenden Abschnitten in Stein erbaut worden.

Nach Plünderung und Verwüstung im Dreißigjährigen Krieg begann 1644 mit dem Einbau der Kanzel die Neuausstattung für den evangelischen Gottesdienst. Ende des 17. Jahrhunderts folgten im Zuge einer umfassenden Renovierung der Einbau von Emporen, neuem Altarretabel und Taufschalenträger. Die Kanzel wurde den neuen Stücken farblich angepasst. Laut Achim Knöfel, im Oberkirchenrat für Kirchbau, Kunst und Denkmalpflege zuständig, entstand damals ein ganz bewusst evangelisch geprägter Kirchenraum.

Nach Kriegszerstörungen im Frühjahr 1945 erfolgte die Wiederherrichtung der Kirche in den Jahren 1947/48. Gut 50 Jahre später wurde die Kirche mit Unterstützung der Kirchbaustiftung der oldenburgischen Kirche in mehreren Abschnitten innen und außen renoviert. Mit der Restaurierung des Taufschalenträgers im Jahr 2004 fand die Renovierung ihren Abschluss. Laut Knöfel verbinden Altar, Kanzel und Taufe sich jetzt wieder zu einem beeindruckenden Miteinander. „Es fügt sich harmonisch in den Kirchenraum ein, dessen Baudetails, Ausmalung und Ausstattung in einmaliger Weise die über tausendjährige Kirchen- und Glaubensgeschichte Dötlingens widerspiegeln“, so der Denkmalschutzexperte.

Die St. Firminiuskirche ist ganzjährig täglich zur Besichtigung und stillen Einkehr geöffnet.

Die Kirchbaustiftung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg wurde am 31. Oktober 2001 gegründet. Seit dieser Zeit hilft sie den Gemeinden im Oldenburger Land, die Kirchen mit ihrer architektonischen Vielfalt und ihrem Reichtum an wertvollen Ausstattungsstücken zu bewahren und weiterzuentwickeln. Die Vielfalt an Kirchenarchitektur in Norddeutschland – insbesondere im Oldenburger Land – ist riesig. Allein zum Bereich der oldenburgischen Kirche gehören 147 Kirchen mit einem beeindruckenden Reichtum an kunsthistorisch bedeutender Ausstattung wie Kanzeln, Altären, Taufsteinen und Orgeln aller Stilepochen.

Laut ihrer Satzung ist die Kirchbaustiftung eine gemeinnützige und kirchliche Stiftung. Sie trägt zur Pflege, Unterhaltung und Veränderung von Kirchengebäuden einschließlich ihrer Ausstattung wie Altären, Kanzeln, Taufsteinen, Orgeln und Glocken bei. Hinzu kommen Aufgaben beim Neubau oder bei der Erweiterung von Kirchen sowie die Förderung zeitgenössischer kirchlicher Kunst – beispielsweise bei der künstlerisch gestalteten Verglasung von Fenstern oder der Schaffung neuer Altarbilder.

Die Kirchbaustiftung stellt regionale Bezüge her, sämtliche Spenden-, Förder- und Stiftungsgelder werden für Maßnahmen im Oldenburger Land verwendet. Sie wirkt in außerordentlichem Maße identitätsstiftend. Weiterhin unterstützt die Kirchbaustiftung das ehrenamtliche Engagement. Sie engagiert sich insbesondere bei Projekten, in denen Kirchengemeinden oder Kirchbauvereine vor Ort aktiv sind.

In den vergangenen zehn Jahren wurden 29 Projekte unterstützt, neue Kostbarkeiten geschaffen und historische Kunst- und Kulturschätze für die Nachwelt erhalten. Nahezu 450.000 Euro wurden dafür von der Kirchbaustiftung bereitgestellt, deren Stiftungskapital inzwischen rund 1,39 Millionen Euro beträgt.

Der Auftakt für die Jubiläumsveranstaltungen wurde am 26. August in der St.-Cosmas- und Damian-Kirche in Wiarden bei Wilhelmshaven gefeiert. Dort wurden 2004 bei Restaurierungsarbeiten Teile eines Altars aus dem 13. Jahrhundert entdeckt, der in der Wissenschaft als Sensationsfund gewertet wurde. Anfang September stand die Kanzel der St. Galluskirche in Altenesch im Mittelpunkt der zweiten Veranstaltung. Es folgen weitere Veranstaltungen in Oldenburg, Wiefelstede und Damme. Zur zentralen Festveranstaltung am 30. September in der Oldenburger Lambertikirche wird die Kulturbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Petra Bahr, einen Vortrag zum Thema „Räume des Unverfügbaren – Künste und Kirche heute“ halten. Die Abschlussveranstaltung bildet ein Gottesdienst mit Kreispfarrer Michael Braun am 30. Oktober in Damme.   

Weitere Informationen zur Kirchbaustiftung finden Sie unter: www.kirchbaustiftung-oldenburg.de



Mit der Restaurierung des Taufschalenträgers im Jahr 2004 fand die Innen- und Außenrenovierung der St.-Firminus-Kirche in Dötlingen ihren Abschluss. Foto: ELKiO