Trotz des in jüngster Zeit populären Halloween-Festes verbindet eine Mehrheit der Menschen in Bremen und Umgebung mit dem 31. Oktober in erster Linie das Reformationsfest. Das ergab eine Online-Befragung des Senders Radio Bremen, an der sich 3.012 Menschen zwischen 14 und 90 Jahren beteiligten, wie der Sender mitteilte. Danach gaben rund 60 Prozent der Befragten an, für sie sei der Tag hauptsächlich mit dem Reformationstag verbunden. 21 Prozent denken an diesem Tag eher an Halloween.
Der nicht repräsentativen Umfrage zufolge halten 41 Prozent der Befragten den Reformationstag für wichtig oder eher wichtig und 38 Prozent für unwichtig oder eher unwichtig. Noch krasser fällt die Beurteilung allerdings für Halloween aus: 73 Prozent der Befragten betrachten das aus den USA importierte Gruselfest als unwichtig und neun Prozent als eher unwichtig. Weniger als zehn Prozent halten Halloween dagegen für wichtig oder eher wichtig. Der Reformationstag ist seit 2018 in den norddeutschen Bundesländern ein gesetzlicher Feiertag.
Allerdings verzichtet etwa ein Drittel der Befragten darauf, diesen Tag zu feiern. Diejenigen, die es doch tun, begründen dies mit der Tradition. Bei Halloween ist dieser Anteil fast doppelt so groß: 61 Prozent verzichten darauf, das Fest zu feiern. Als Grund wird unter anderem der kommerzielle Hintergrund angegeben. Viele sehen in Halloween in erster Linie ein US-amerikanisches Fest. Wer es trotzdem feiert, dem gefällt vor allem der Spaß für Kinder mit Süßigkeiten, Kostümen und Dekoration.
Am Reformationstag erinnern Protestanten in aller Welt an die Anfänge der evangelischen Kirche vor rund 500 Jahren durch die 95 Thesen des damaligen Augustinermönchs Martin Luther gegen kirchliche Missstände. Bei Halloween ziehen in der Nacht vom 31. Oktober zum 1. November, also zwischen dem Reformationstag und dem katholischen Fest Allerheiligen, als Geister, Monster oder Hexen verkleidete Kinder durch die Straßen und fordern von ihren Nachbarn Süßigkeiten nach dem Motto «Süßes oder Saures».
epd