Von dem im Herbst gestarteten Kurs Kirchen entdecken Ausbildung zu Kirchenführerinnen und Kirchenführern schwärmen die zehn teilnehmenden Frauen und fünf Männer aus Oldenburg und Umgebung in den höchsten Tönen. Seit Oktober 2014 bis September 2015 stehen viele Lerneinheiten an; eine schriftliche Hausarbeit und eine exemplarische Führung bilden den Abschluss.
Das Programm an mehren Wochenenden und etlichen Einzeltagen ist umfangreich. Neben ausführlichen theoretischen Anteilen werden auch evangelische und katholische Kirchen besucht und erkundet. Die Dozenten wissen: Am Ende der Ausbildung sind alle in der Lage, sich in jeder fremden Kirche zurechtzufinden und dort individuelle Führungen anzubieten. Dabei spielen Daten und Fakten nur eine Nebenrolle, denn Kirchenpädagogik ist keine einfache Führung durch die Kirche, sondern die ganzheitliche Erschließung und bewusste Erfahrung eines Kirchenraumes.
Beim ersten Zusammentreffen im Ev. Bildungshaus Rastede stellten alle Teilnehmenden schnell fest: Hier sind wir richtig, das Miteinander in der Gruppe stimmt und die Inhalte sowie die Dozenten sind richtig gut. Der ökumenische Ansatz bewirkt einen offenen und aufgeschlossenen Umgang miteinander. Zudem lernen die Teilnehmenden der verschiedenen Konfessionen viel voneinander.
Hauptansprechpartner sind Pfr. Michael Winkel (Theologe und Kirchenpädagoge) und Dr. Martin Feltes (Kunsthistoriker), die durch weitere Theologen und Pädagogen bei den unterschiedlichen Schwerpunkten unterstützt werden.
Die Ausbildung in pädagogischer Kirchenführung ist breit aufgestellt und beinhaltet: Theorie und Praxis, Didaktik und Methodik, Kirchenpädagogik, Kunstgeschichte und Architektur, Umgang mit dem Raum und dem Kunstgut, aber auch Kirchen-, Liturgie- und Frömmigkeitsgeschichte, Rechts- und Versicherungsfragen, Öffentlichkeitsarbeit und vieles mehr.
Die Dozenten fordern die individuelle Einschätzung: Wie wirkt die Kirche von außen und von innen, welche Form hat sie, welche Symbole sind zu sehen, was bedeuten diese? Dabei geht es nicht nur um bekannte große Kirchen oder Kathedralen, die natürlich in Bildern exemplarisch auch vorgestellt werden. Wichtig sind ebenfalls die eigene Kirche im jeweiligen Heimatort oder Kirchen in der Umgebung.
Spannend sind für die Teilnehmenden die Vielfalt und die Unterschiede, denn jede Kirche hat ihren eigenen Charakter, ihre eigene Ausstrahlung und Geschichte. Die Kirchengebäude in unterschiedlichen Baustilen, ihre Türme, Säulen, Fenster und das Umfeld sowie die Kirchenräume geben die Geschichte wieder. Jedes Einrichtungsteil, jede Figur, jede Malerei und jedes Symbol gilt es in ihren unterschiedlichen Aussagen zu erkunden und zu verstehen.
Neben der fachlich guten Anleitung machen intensive Diskussionen, großes Interesse am Thema Kirche sowie Empathie und gegenseitig Sympathie diese Ausbildung für die Frauen und Männer zu einem besonderen Erlebnis.
Ein Beitrag von Bärbel Romey.