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Unter dem Motto „Ich war fremd – ihr habt mich aufgenommen“ begehen Christinnen und Christen unterschiedlicher Konfessionen in mehr als 170 Ländern weltweit am Freitag, 1. März, den Weltgebetstag. Der Weltgebetstag ist die weltweit größte ökumenische Basisbewegung von Frauen, die gemeinsam die Gottesdienste vorbereiten.


Die Vorlagen für die Gottesdienste werden in jedem Jahr von Frauen aus einem anderen Land erarbeitet. Die Frauen geben dadurch Einblick in ihr Leben und ihren Glauben und Anteil an den schönen Seiten und den Problemen ihres Alltags. In diesem Jahr wurde die Liturgie von Frauen aus Frankreich gestaltet. Auch der Oldenburger „Ökumenische Arbeitskreis Weltgebetstag“ lädt im Oldenburger Land zu mehr als 90 Gottesdiensten ein. In ganz Deutschland feiern an diesem Tag unzählige Gemeinden in ökumenischen Teams den Weltgebetstag. Hunderttausende Besucherinnen und Besucher werden zu den zahlreichen ökumenischen Gottesdiensten erwartet. Mit Gebeten, Liedern und kreativer Gestaltung lädt der Weltgebetstag alle zu einer Kultur des Willkommens ein.

„Informiert beten, betend handeln“ ist der Leitsatz des weltweiten Gebetstages. Der Weltgebetstag sei deshalb „nicht zweckfrei“, betont Klust von der Evangelischen Frauenarbeit in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg. Die Gottesdienstordnung teile in ihren Fürbitten die schönen und schwierigen Anliegen im themengebenden Land, wie dieses Jahr Frankreich, mit der betenden Welt. Ziel sei dabei, neue Fragen an sich und die Welt zu stellen und dabei Handlungsimpulse zu geben. „Vielfalt“ beschreibe die Weltgebetsbewegung am treffendsten, sagt Christel Klust. Fragen und Fürbitten am Weltgebetstag würden auch eine Herausforderung nicht nur an alle Christinnen und Christen sein, und nicht nur in Frankreich. Das werde in den zahlreichen Gottesdiensten am 1. März sichtbar. Aufgrund der Zeitverschiebung werde „rund um die Uhr“ auf der Erde für diese Anliegen gebetet, so Klust.

Das Schwerpunktland des Weltgebetstages 2013 – Frankreich – würden viele als ein attraktives Urlaubsziel und ein Land der schönen Lebensart kennen, so das Vorbereitungsmaterial des deutschen Weltgebetstags-Komitees. Aber jenseits der Postkartenidylle seien im deutschen Nachbarland die Probleme der Migration allgegenwärtig. Aus diesem Anlass beschäftigten sich auch die französischen WGT-Themen der ökumenischen Gottesdienste am 1. März mit dem Fremdsein und der Migration im eigenen Land. Die französischen WGT-Frauen beklagen eine Politik der Ausgrenzung. Sie fragen, Was könne jeder tun, damit sich alle Menschen mit ihrer Religion und ihrer Kultur zum Land zugehörig fühlen? „Wertzuschätzen lernen, was Menschen aus einem anderen Land und einer anderen Kultur mitbringen, und eine Willkommenskultur im Sinne der Inklusion fördern“, wünscht sich Pascale Adam-Guarino vom französischen WGT-Team.


Mutig zeigen die Französinnen aber auch, wo die europäische Gesellschaft keine Willkommensgesellschaft sei. Alltäglicher Rassismus und rigide Asylgesetzte stünden im krassen Gegensatz zu den Worten Jesu Christi: „Ich war fremd und ihr habt mich aufgenommen“ (Mt 25,35), so das Vorbereitungsmaterial. Die zwölf Mitglieder des französischen Weltgebetstagskomitees aus sechs christlichen Konfessionen hoffen, dass Menschen in der ganzen Welt bei ihrem Gottesdienst zum Weltgebetstag 2013 aufgerüttelt werden, solidarisch zu sein und „Fremde“ willkommen zu heißen.

Die französische Malerin Anne-Lise Hammann Jeannot hat das diesjährige Motiv für den Weltgebetstag geschaffen. Das Thema „Fremdsein“ hat sie farbgewaltig in ihrem Entwurf umgesetzt. Die Silhouette eines Menschen, dargestellt mit weichem Grau, hüllt sie in warme leuchtende Orangetöne. Grau steht für den Fremden, das Andersartige, aber auch für Gott. Die Farben als Ausdruck unterschiedlicher Lebenssituationen, sollen auch in der Gottesdienstordnung am 1. März eine Rolle spielen.

Der Weltgebetstag 2013 wurde auch im Oldenburger Land intensiv vorbereitet. Die ersten WGT-Vorbereitungstreffen fanden bereits im Januar statt. Allein 120 Frauen haben sich in Oldenburg für die Gestaltung des Gottesdienstes angemeldet. Treffen fanden in Cloppenburg-Stapelfeld, Delmenhorst, Friesoythe, Oldenburg-Kreyenbrück, Sande sowie in Vechta statt. Zum „Ökumenischen Arbeitskreis Weltgebetstag“ gehören neben Vertreterinnen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg auch Mitarbeitende der katholischen Kirchengemeinden, der Evangelisch-methodistischen Kirche, der evangelisch-freikirchlichen Gemeinde und der Frauenarbeit des Gustav-Adolf-Werkes.

Bei den Treffen beschäftigten sich die Frauen mit den Arbeitsschwerpunkten der von den französischen Schwestern erarbeiteten Gottesdienstordnung. Biblische Texte, Hintergrundinformationen zu Frankreich und das Thema „Migration“ wurden gemeinsam gestaltet, um die aktuelle Problematik näherzubringen. Am Tag des Weltgebets soll das Ergebnis dieser Arbeit die Grundlage für das „informierte“ Beten der Gottesdienstbesucher sein.

Der Weltgebetstag (WGT) hat es eine lange Tradition. 1927 wurde der Gebetstag von ökumenischen Frauen in den USA und Kanada erstmals als ein weltweiter Gebetstag ausgerufen. Immer am ersten Freitag im März werden die Gottesdienste weltweit einem bestimmten Land gewidmet. Dabei stehen die Existenzbedingungen der Menschen in der Welt im Mittelpunkt.

Mit den Kollekten am Weltgebetstag will das französische WGT-Komitee Frauen-Projekte finanzieren, die die gesellschaftliche Teilhabe von Migrantinnen und Migranten fördern. Im Jahr 2012 wurden bei den Weltgebetstagsgottesdiensten in Deutschland mehr rund 2,8 Millionen Euro an Kollekten gesammelt, mit denen Frauenprojekte in aller Welt und die Weltgebetstagsbewegung unterstützt wurden. Das „Weltgebetstag der Frauen – Deutsches Komitee e.V.“ mit Sitz im süddeutschen Stein entscheidet, in welchem Land und für welches Projekt das Geld eingesetzt wird.

Zwölf kirchliche Frauenverbände und -organisationen gehören dem Deutschen WGT-Komitee an. Neun Konfessionen arbeiten in ökumenischen Teams und übersetzen auch das Arbeitsmaterial des austragenden Landes.

Weitere Informationen zum Weltgebetstag im Oldenburger Land wenden Sie sich bitte an:
Evangelische Frauenarbeit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg
Christel Klust
Haareneschstr. 60
26121 Oldenburg
Tel.: 0441- 7701 447
E-Mail: frauenarbeit@ev-kirche-oldenburg.de 

Weitere Informationen zum Weltgebetstag finden sich unter:www.weltgebetstag.de

Hier finden Sie eine Auflistung der uns bekannten <media 15126>Gottesdienste zum Weltgebetstag im Oldenburger Land</media> im Format PDF.

Bildmaterial zu Frankreich und das Titelmotiv zum Download finden Sie unter: www.weltgebetstag.de/index.php/de/service/downloads/pressecenter 

Motiv des Weltgebetstags 2013 "Ich war fremd - ihr habt mich aufgenommen" von Anne-Lise Hammann Jeannot © WGT e.V.
Anne-Lise Hammann Jeannot, die Künstlerin des Titelbildes zum Weltgebetstag 2013. © WGT e.V.
Die Mitglieder des Weltgebetstagskomitees Frankreich © Laurence Gangloff