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Geleitet wird das Workcamp von Regionaljugendreferentin Esther Haas (Kirchenkreis Wesermarsch) und Diakon Christian Heubach von der Arbeitsstelle Internationale Begegnungsarbeit Israel/PA der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg.

 

Die ersten neun Tage ihres Aufenthaltes haben die jungen ehrenamtlichen Mitarbeitenden gemeinsam mit der Partnergruppe aus Mi’ilya/West-Galiläa vor Ort in einem Schulgarten Pausenplätze für Schülerinnen und Schüler hergerichtet – eine schweißtreibende Arbeit bei 35 Grad im Schatten. Unrat, der sich in Jahren zwischen den Felsen angesammelt hatte, wurde entfernt, das Unterholz der Bäume beschnitten und ausgelichtet. So wurde ein schattiger Freizeit- und Erholungsplatz für die Schülerinnen und Schüler der Grundschule des Dorfes hergerichtet.

 

Eine Metallplakette, die unter dem Beisein des Bürgermeisters von Mi’ilya an einem Felsen enthüllt wurde, erinnert an das gemeinsame Tun. Sie trägt die Inschrift: „Workcamp July 2011 Evangelische Jugend Oldenburg + Gastgeschwister aus Mii’ilya“.

 

Bei einem Empfang im Rathaus wurden Grüße des Oldenburger Oberbürgermeisters Dr. Gerd Schwandner überbracht und Oldenburg-Krawatten überreicht. Die Stadt Oldenburg pflegt seit 1999 eine kommunale Partnerschaft zum Landkreis Mateh Asher, in dem das Dorf Mi’ilya liegt.

 

Das Ziel der Jugendbegegnung beschreibt Diakon Heubach als: „wahrnehmen, unter welchen Lebensbedingungen arabische Christinnen und Christen in Israel leben und mit der eigenen Hände Arbeit einen konstruktiven Begegnungsbeitrag leisten“.

 

Besonders eindrucksvoll war die Teilnahme an einem christlich-arabischen Hochzeitsfest, das sich über mehrere Tage erstreckte. Schon zu den Vorbereitungsfesten kamen mehrere hundert Gäste, um ausgelassen bei Musik und gutem Essen miteinander zu feiern. „So bekamen wir unzählige kulturelle, kulinarische und musikalisch Eindrücke von der Lebensfreude der Menschen vermittelt und wurden als ‚bunte Farbtupfer’ bei allen Festen gerne gesehen“, so Heubach.

 

Eine Tagesfahrt führte die Teilnehmenden und Gastgeschwister nach Ost-Galiläa. Entlang der Grenze zum Libanon und Syriens. „Wir sahen vom Golangebirge hinüber nach Quneitra/Syrien und besuchten das ‚Tal des Schreiens’, in dem die Menschen, die vor der Besetzung des Golans durch Israel in einem syrischen Dorf gemeinsam lebten, heute durch die Grenze getrennt sind. Familiennachrichten werden von Tribünen auf beiden Seiten der Grenze sich gegenseitig zugerufen. Auch haben wir die christlichen Stätten am See Genezareth besucht und unsere Füße in die Fluten des Sees getaucht“, berichtet Heubach.

 

Nach Ausflügen in die Umgebung sowie an die Grenze zum Libanon reiste die Gruppe nach Beit Jala in Palästina weiter, um von dort Jericho und das Tote Meer zu erkunden. Für den Besuch historischer Stätten wie Masada und den Qumran-Höhlen haben Teilnehmende kleine Referate für die Gruppe vorbereitet, um die Geschichte der Orte lebendig werden zu lassen.

 

Den Abschluss der Fahrt bildet ein Aufenthalt in Jerusalem mit Abstechern nach Bethlehem und Hebron, bevor die jungen Leute Ende Juli nach dreiwöchigem Aufenthalt im Nahen Osten in die Heimat zurückkehren.

 

Seit 1999 pflegt die Evangelische Jugend Oldenburg freundschaftliche Kontakte zu Juden und Jüdinnen, Christen und Christinnen sowie Muslimen und Musliminnen in Israel und den palästinensischen Autonomiegebieten. Zum Osterfest 2000 besuchten der damalige Landesjugendpfarrer Karsten Peuster und Diakon Heubach die Ev.-Luth. Kirchengemeinde der Reformation in Beit Jala bei Bethlehem. Während der 2. Intifada fanden zwei Begegnungen mit Jugendlichen aus Beit Jala im Kirchenkreis Oldenburg-Stadt statt (2002 und 2004). Nach den israelischen Militäraktionen in den von Israel besetzten Gebieten rund um Bethlehem besuchte die ejo des Kirchenkreises Oldenburg Stadt erst wieder im Jahr 2005 Beit Jala, um die Kontakte zu intensivieren.

 

„Nun sind neue Kontakte zu arabischen Christinnen und Christen im Norden Israels geknüpft worden, die uns zu weiteren Begegnungen und konkreten Arbeitseinsätzen eingeladen haben. Für 2013 hat die ejo die griechisch-katholische Jugend Mi’ilyas zu einer Begegnung nach Oldenburg eingeladen“, so das Fazit von Diakon Heubach.

 

Aktuelle Berichte und Bilder von der Reise finden Sie auf der Webseite der ejo unter: www.ejo.de

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workcamps im Gelände des Schulgartens. Fotos ejo/Christian Heubach
Erinnerungsplakette im Schulgarten
Esther Haas überreicht der Braut ein Geschenk der Gruppe aus Oldenburg
Aufstieg in der Wüste Juda