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„Arzthelferin, Luft- und Raumfahrttechniker, bei der Polizei, etwas mit Tieren“, so lauteten einige der Antworten der zwei Schülerinnen und fünf Schüler im Alter zwischen zwölf und dreizehn Jahren auf die Frage, in welchen Bereichen sie sich einen künftigen Beruf vorstellen könnten.

Im Rahmen des diesjährigen Zukunftstages am 25. April hatte die Gleichstellungsbeauftragte der oldenburgischen Kirche, Gabriele Rüsch-Tillmanns, Schülerinnen und Schüler der 5. bis 10. Klassen in den Oberkirchenrat der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg am Philosophenweg eingeladen. Nach der Begrüßung durch Oberkirchenrat Wolfram Friedrichs führte die Gleichstellungsbeauftragte in den Hintergrund des „Zukunftstages“ ein: die häufig noch immer geschlechtstypische Berufswahl von Jugendlichen.

Auf der Erkundungstour durch verschiedene Arbeitsbereiche im Oberkirchenrat stellte zunächst die Landeskirchenmusikdirektorin Beate Besser den Jugendlichen ihre Tätigkeit und sehr anschaulich die Orgel in der Kapelle des Oberkirchenratsgebäudes vor. Die Chance, einmal selber „zu orgeln“, wurde gerne genutzt.

Weiter im Archiv konnte die Gruppe „erfassen“, dass in früheren Zeiten mit Vogelfedern geschrieben, Kirchenbücher handschriftlich geführt und alte Bücher „genäht“ wurden. Beeindruckt zeigten sich die Jungen und Mädchen angesichts des Alters einer auf Pergament geschriebenen Grundstücksurkunde von Graf Anton Günther aus dem Jahr 1657 und einer von Hand colorierten Karte aus dem 17. Jahrhundert.

Dass in der Neuzeit Bauzeichnungen nicht mehr ausschließlich von Hand, sondern mit moderner Technik am PC entstehen, konnten die Schülerinnen und Schüler in der Bau- und Liegenschaftsabteilung verfolgen. Ein Blick auf die Aktenverwaltung und das EDV-Herz des Oberkirchenrates, den Serverraum, rundeten den Vormttag in der Gruppe ab.

Am Nachmittag verteilten sich die Schüler und Schülerinnen auf „ihre“ Arbeitsplätze. Dabei sei darauf geachtet worden, dass die Mädchen und Jungen nach Möglichkeit Tätigkeitsbereiche näher kennenlernen, die für ihr eigenes Geschlecht eher untypisch sind, so Rüsch-Tillmanns. So „landeten“ die beiden Mädchen in der Bau- und Liegenschaftsabteilung und beim Arbeitsschutz. Die Jungen konnten die Bereiche Archiv, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Buchhaltung und theologischer Nachwuchs näher kennenlernen.

Interessanter Einblick in den Arbeitsalltag des OKR
„Das war ein interessanter Tag“, so unser Fazit. „Wir“ – das sind sieben Jugendliche, 12 und 13 Jahre alt – erlebten einen spannenden Tag in den verschiedenen Abteilungen des Oberkirchenrats. Mathis (12) lernte die Werbung des theologischen Nachwuchses näher kennen. Er zählte unter anderem Postkarten, die an Schulen mit Abiturangebot (39 im Oldenburger Land) verteilt werden und für das evangelische Theologiestudium werben sollen. Intereessant war, das man für das Theologiestudium Griechisch, Hebräisch und Latein können muss.

 

Alicia (13) und Marlene (13) waren bei der Bau- und Liegenschaftsabteilung und beim Arbeitsschutz. Mit ihren Mentoren haben sie in einem Plan für allgemeine Sicherheit Markierungen für Schilder bei Notfällen eingezeichnet. Auf die Frage, warum sie beim Zukunftstag im Oberkirchenrat mitmacht, antwortete Marlene: „Weil mein Vater mir das vorgeschlagen hat.“ Manuel (13) ist in der Finanzabteilung gewesen. Er überprüfte die Transponder für die Zeiterfassung und Türen.

Bennet (13) war im Archiv und hat einen Brief für eine Anfrage zur Familienforschung geschrieben. Anschließend hat er Akten „entmetallisiert“ (z.B. Büroklammern entfernt). Jonas (13) und Claas (12) waren in der Abteilung für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Sie haben alle anderen Schülerinnen und Schüler interviewt. Auf die Frage, was ihm hier am besten gefallen hat, antwortete Jonas: „Ich fand das Interviewen am besten.“

Allen gefiel der Tag im OKR sehr gut.

Zukunftstag am 25. April im Oberkirchenrat der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg am Philosophenweg. Foto: ELKiO/D.-M. Grötzsch