Liebe Kirchenälteste, liebe Mitglieder im GKR, ein paar Tage nach Pfingsten grüßen wir herzlich mit einem neuen Newsletter aus der Arbeitsstelle für Gemeindeberatung. Pfingsten – das christliche Fest, mit denen viele Menschen inhaltlich am wenigsten anfangen können. Dabei ist es doch ebenso aktuell und bedeutend wie alle anderen auch. Worum geht es denn also? Jünger, die nach dem Tod Jesu mutlos sind und resigniert haben, weil ihnen vieles plötzlich so leer oder so unmöglich erscheint, überkommt eine neue – große – Kraft. Sie weht Sorgen und Trübsal weg und macht Platz für andere Gedanken und bringt neue Tatkraft und Mut mit. Diese Kraft ist Gottes Heiliger Geist! Ist das nicht ein absolut aktuelles Thema? An wie vielen Orten in unserer Kirche und in der Gesellschaft treffen Menschen aufeinander, die anscheinend völlig unterschiedliche Sprachen sprechen? Und das obwohl sie die gleichen Worte benutzen. Das war schon zu allen Zeiten so – aber in unserer momentanen Situation erleben viele von uns genau das als absolut verstörend und besorgniserregend. Ob Querdenker oder Impfgegner, Corona-Leugner oder Menschen, die seit Anbeginn der Pandemie total verängstigt sind und sich überhaupt nichts mehr trauen… - an vielen Stellen sprechen plötzlich Menschen unterschiedliche „Sprachen“ obwohl sie doch eigentlich die gleiche sprechen. Wir erleben derzeit sowohl im Kleinen – in unseren Familien, Nachbarschaften oder in den Kirchengemeinden – genauso wie im Großen, wenn auch nicht unbedingt immer durch Corona ausgelöst - dass eben dies zu Problemen, Konflikten, Hass und gar Krieg führt. Wie müssen wir zum Beispiel die Regeln des Infektionsschutzes ganz konkret in unserer Gemeinde, für unsere Situation auslegen? Wie viel geht denn und was geht auch nicht? Mit Maske oder ohne? Die Sitzung digital oder doch mal wieder präsentisch? Die permanente Veränderung der Situation (Inzidenz hoch, Inzidenz runter, Virusmutationen etc.) macht es notwendig, dass ebenso permanent eine Anpassung erfolgen muss und das wiederum bedeutet ein permanentes „in Kommunikation sein“, wieder „neu verhandeln“, wie es denn ab jetzt geht oder gehen kann oder auch auf keinen Fall gehen darf. Verstehen wir uns (immer noch)? Sprechen wir (noch) die gleiche Sprache? Oder hat der eine oder die andere den Eindruck, dass die Worte des oder der anderen keinen Sinn (mehr) ergeben? Da sind Konflikte vorprogrammiert! Und dann kommt Pfingsten – mit dieser Wundergeschichte von Sturm und Feuer und plötzlichem Verstehen… Pfingsten lädt uns ein, darüber nachzudenken, welche Sprache wir sprechen wollen: die der Angst und Verzweiflung oder die der Liebe und der Hoffnung. Dieser Geist, der den Jüngern wie ein Sturm daherkommt, macht sie wieder lebendig, löst die Schockstarre. Dadurch können sie sich mit großer Lebendigkeit auf das Andere einlassen – nicht nur Trennendes wahrnehmen, sondern auch Verbindendes hören. Und daraus entsteht Neues – gemeinsame Stärke und Kraft in Jesu Namen! Der Geist Gottes überwindet Trennendes – und schafft Verbindung zu einander und lässt auch gemeinsame Ziele wieder erreichbar werden. Es ist einfacher den Fokus auf das zu legen, was uns verbindet. Dann merken wir, dass wir – trotz der unterschiedlichen Sprache – (weiterhin!) – ein Ziel haben! Lassen wir uns ein auf eben diesen Geist – auch bei uns in unseren kleinen Kontexten: in der Familie, in der Nachbarschaft, im Freundeskreis und auch in unseren Kirchengemeinden! Lassen wir uns seine Kraft schenken und uns kraftvoll und mit Mut darauf ein, wieder gestalten zu können. Dazu wünsche ich Ihnen – uns allen – Gottes guten, frischen, wehenden Geist.
Doris Vogel-Grunwald
Wer sind wir als Gemeindekirchenrat
Liebe Kirchenälteste, nachdem wir im letzten Newsletter das Augenmerk auf die Bilanzierung der Arbeit im GKR zur Halbzeit der Wahlperiode gerichtet haben, möchten wir uns in diesem Newsletter mit dem GKR als solches beschäftigen.
Viele Fragen, Stichworte und Begriffe sind gerade in letzter Zeit im Gespräch – entweder durch die Pandemie bedingt oder durch innerkirchliche Entwicklungen, Konzepte und Ideen - und wir greifen einige von ihnen hier auf.
Die aktuellen Herausforderungen in unseren Gemeinden sorgen dafür, dass das Interesse an Formen gemischt-professioneller Teamarbeit wächst.
GEMISCHT-PROFESSIONELLE TEAMARBEIT - mit diesem Oberbegriff werden gegenwärtig unterschiedliche Arbeitsformen benannt, die auch in unserer oldenburgischen Kirche schon bald eine wichtige Rolle spielen könnten. Sie sind durch das Zusammenspiel verschiedener Professionalitäten geprägt. Die handelnden Personen der entsprechenden Berufsgruppen (Akteur*innen) zeichnen sich aus durch unterschiedliche Kompetenzen – z.B. die des Kantorats, Diakonats, Pfarramts.
Es lassen sich zurzeit vor allem drei verschiedene Formate gemischt-professioneller Teamarbeit erkennen: Multi-, Inter- und Transprofessionalität.
Kaum waren ab März letzten Jahres viele Menschen im Homeoffice, fanden Gespräche, Sitzungen und Zusammenkünfte als Video-Konferenzen statt. Und es dauerte nicht lange, da war ein neuer Begriff geprägt: Zoom-Fatigue. Gemeint ist damit die Erschöpfung, die durch die Teilnahme an Video-Konferenzen ausgelöst wird. Viele Menschen empfinden einen Arbeitstag vor dem Rechner mit Besprechungen über Zoom oder Skype usw. anstrengender als einen Tag mit Treffen von Angesicht zu Angesicht. Vieles spricht dafür, dass virtuelle Besprechungen tatsächlich mehr erschöpfen als analoge. Es gibt Ansätze, dem etwas entgegen zu setzen. Drei davon möchten wir Ihnen im Folgenden vorstellen:
Der nächste Newsletter erscheint nach den Sommerferien. Wir wünschen Ihnen und Ihren Lieben eine gesegnete Sommer- und Urlaubszeit. Ihr Team von der Arbeitsstelle für Gemeindeberatung Doris Vogel-Grunwald, Birgit Jürgens, Andreas Zuch und Elke Janßen.