Liebe Leserin, lieber Leser, die Sonne macht den Schmutz des Winters sichtbar. Der Winter muss raus! Nach den Eisheiligen, und der kalten Sophie ist es soweit. Wir halten Frühjahrsputz: Abstauben, Ausmisten und Reparieren. Das tun wir in Haus und Garten und auch ganz persönlich. Das tun Menschen dreier Religionen: Die Juden feiern das Pessah, die Befreiung aus pharaonischer Knechtschaft und die Wiedergeburt im Gelobten Land. Iraner erfreuen sich am Sieg des Lichts über die Dunkelheit. Wir Christen feiern Auferstehung. Jedem dieser Feste geht der Frühjahrsputz voraus. Es ist offensichtlich eine tiefe, zum Menschen gehörende Sehnsucht, der Glaube an die Überwindung von Elend, Angst und tiefster Nacht.
Das Frühjahr mit seinen hellen Sonnenstrahlen und dem ersten Grün regt an, auch in unser Inneres hinein zu schauen. Wenn wir selbst verstaubt, verkramt, kaputt sind, nützt die schönste Umgebung nichts. Das Neue kann nur werden, wenn wir ihm Platz machen. Ein Fach im Schrank, das bis oben hin vollgestopft ist, lässt nichts Neues dazukommen.
Jesus - so wird uns berichtet - betrat den Tempelvorhof und fegte wie ein Sturmwind hindurch. Er setzte ein Zeichen: Weg mit den Geschäften rund um das Bethaus, weg mit allem, was den Kontakt zu Gott stören kann. Er schafft Platz im Leben! Jesus handelt hier sehr anschaulich und mit großer Entschlossenheit. Er handelt nicht blind wütend, sondern mit klarer Zielvorgabe: "Der Tempel soll eine Stätte sein, an der die Menschen frei beten können!" Er schafft Platz für neue Gemeinschaft mit Gott. Er befreit. Er möchte für dieses Miteinander das Zentrum unseres Lebens in Ordnung bringen. Und das heißt nichts anderes als: Ausmisten, reinigen, das Zentrum öffnen und Licht reinlassen.
Das gilt ja auch für unsere Kirche, für unsere Gemeinde. Es bleibt zu hoffen, dass die Beschlüsse und Impulse unserer Synode, dass unser Mittun in den Gemeindekirchenräten, unsere zahlreichen Reformprozesse, in denen wir gemeinsam auf dem Weg sind, zum Frühjahrsputz auch in unserer oldenburgischen Kirche beitragen. Jesus schafft Platz, dass Neues werden kann. Er möchte unsere verstaubten Anfänge, unsere gut gemeinten Vorsätze, unsere Arbeitssituation und unsere Beziehungskisten in Ordnung bringen. Auf diese Weise ist Jesus bei all unseren Putzaktionen dabei.
Einen schönen Frühling und herzliche Grüße aus der Arbeitsstelle für Gemeindeberatung Andreas Zuch
"Auf halbem Weg" eine Anregung für die Bilanzierung der Arbeit im Gemeindekirchenrat zur Hälfte der Wahlperiode
Liebe Kirchenälteste, kaum zu glauben, aber tatsächlich wahr – am 11. März 2018 – also vor (fast) drei Jahren waren die Wahlen zum Gemeindekirchenrat. Jetzt ist „Halbzeit“ werden die Fußball- und Handballspieler*innen unter Ihnen denken. Halbe Strecke denken die Läufer*innen unter Ihnen… Das Ergebnis ist das gleiche: ein ordentliches Stück des Weges, eine doch beträchtliche Zeit ist vorüber. Manche wundern sich, wie schnell das dann doch gegangen ist, manche denken eher: „Gott sei Dank sind mittlerweile drei Jahre vorbei“. So oder so – Zeit sowohl einen Blick zurückzuwerfen als auch einen Blick nach vorn zu wagen! Und das in diesen Zeiten! JA! Gerade in diesen Zeiten ist der Blick nach vorn doch von Nöten, hilfreich, vielleicht hoffnungsvoll und kann doch auch Mut machen. Vielleicht führt dieser Blick sogar dazu, die bei dem einen oder der anderen durch den Lockdown eingestaubten Zellen wieder in Bewegung zu setzen. Die Arbeit der Gemeindekirchenräte im Lockdown bzw. während der seit fast einem Jahr anhaltenden Pandemie, ist sicherlich eine völlig andere als vorher. Nicht nur, dass zuerst gar keine Sitzungen stattfanden und jetzt sich alle an digitale Formate aus dem Homeoffice gewöhnen müssen, sind dadurch auch die Themen völlig andere geworden. Manches, was im letzten Februar noch obenauf lag und eigentlich schnell geklärt, besprochen und auch entschieden werden sollte, liegt seit nun fast einem Jahr brach. Plötzlich und fast über Nacht wurde anderes wichtig. In dieser Situation sind wir nun alle und es ist (trotzdem) Halbzeit. Die Kirchenordnung (KO) und die Geschäftsordnung Gemeindekirchenräte (GeschOGKR) sieht zur Hälfte der Wahlperiode die Wahl der/ des Vorsitzenden des GKR und des/ der Stellvertretenden vor. Also – auch dadurch noch bewusster – kommt dieser Hälfte der Wahlperiode eine Bedeutung zu. Wir schlagen Ihnen vor, sich eine halbe Stunde Zeit zu nehmen. Vielleicht machen Sie einen Spaziergang, vielleicht setzen Sie sich in ihren Lieblingssessel mit einem Tee und bedenken die Fragen, die wir für Sie zusammengetragen haben. Wir laden Sie ein, ganz persönlich Bilanz zu ziehen zur ersten Hälfte der Wahlperiode 2018 – 2024:
Darüber hinaus haben wir weitere Methoden zur Bilanzierung zusammengestellt, die sie allein oder auch gemeinsam als kompletter GKR oder in kleineren Gruppen anwenden können. Nicht alles passt für alle, suchen Sie sich das heraus, was für Sie persönlich oder für Ihren GKR passend erscheint.
Wir wünschen Ihnen dabei sowohl gute Gedanken, wenn Sie allein reflektieren als auch gute Gespräche und Erkenntnisse, wenn Sie dies als Gruppe machen.
Doris Vogel-Grunwald
Forum Fundamente
Digitale Fortbildungen für Kirchenälteste
Wir laden Sie herzlich ein zu unserem neuen Fortbildungsformat: am letzten Donnerstag im Monat – alle zwei Monate 90 Minuten digital ein Thema, dass Sie in der Gemeinde betrifft anschließend Fragen und eine Austauschrunde mit KÄ aus der ganzen Oldenburgischen Kirche Die Veranstaltung findet statt, wenn mindestens 5 Anmeldungen bei uns vorliegen. Wir freuen uns auf bis zu 20 Kirchenälteste bei jedem Forum. Anmeldungen an: gemeindeberatung@kirche-oldenburg.de immer bis zum Montag vor der Fortbildung. Die Einladung mit den Zugangsdaten erhalten Sie dann per Mail von Frau Janßen aus der Arbeitsstelle. „Zoom-Konferenz für Einsteiger“ – ein Grundkurs für den Umgang mit Zoom Donnerstag, den 25. März 17.30 – 19.00 Uhr „Ehrenamtlich Mitarbeitende – bleiben alle motiviert, wie bleiben alle motiviert?“ Donnerstag, den 27. Mai 17.30 – 19.00 Uhr
Weitere Themen sind nach der Sommerpause geplant und werden fortgesetzt. Wenn Sie Fragen zum Format haben oder uns Anregungen zu bestimmten Themen oder Fragestellungen, schreiben Sie uns oder rufen Sie uns an. Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldungen.
